Summary
Age-related trends in serum free thyroxine (FT4) and free triiodothyronine (FT3) concentrations were measured in 7248 euthyroid subjects (age-range 3 months to 106
years). 5700 were patients referred to hospitals for investigation of suspected thyroid
dysfunction, but who were diagnosed euthyroid. 1548 were healthy blood donors (age-range
18-63 years) with no indication of thyroid dysfunction. FT4 concentrations were little affected by the age, the sex or the state of health of
the subjects in either group. Serum FT3 concentrations were significantly affected by both age and health factors. The upper
limit of the euthyroid reference range for young subjects up to 15 years was about
20% higher (10.4 pmol/1) than for adult subjects older than 25 years (8.8 pmol/1).
The change in the upper limits typical of young subjects to that typical of adults
occurred steadily over the decade 15–25 years. After this age, little further change
occurred, especially in healthy subjects. Additionally, the lower limit of the euthyroid
range for FT3 was extended by the inclusion in the reference group of patients referred to hospitals.
Compared with the lower limit of the FT3 range for healthy subjects (5 pmol/1), the corresponding limit for referred subjects
(young or adult) was 3.5–3.8 pmol/1. Broadening of the FT3 reference range was probably brought about by a significant number of patients in
the hospital-referred group with the “1OW-T3 syndrome” of mild non-thyroidal illness. Accordingly, FT3 was inferior to FT4 in the discrimination of hypothyroidism, as FT4 was unaffected by this phenomenon. Effects of age and non-thyroidal illness on serum
FT3 concentrations require great care when selecting subjects for a laboratory euthyroid
reference range typical of the routine workload. Constraints on the choice of subjects
for FT4 reference ranges are less stringent.
Zusammenfassung
An insgesamt 7248 euthyreoten Personen im Alter von 3 Monaten bis zu 106 Jahren wurde
untersucht, inwieweit die Serumspiegel des freien Thyroxins (FT4) und des freien Trijodthyronins (FT3) vom Lebensalter abhängen. 5700 dieser Personen waren Patienten, die sich zur Abklärung
ihrer Schilddrüsenfunktionslage vorübergehend in Kliniken aufhielten und als euthyreot
eingestuft wurden. 1548 Personen waren augenscheinlich gesunde Blutspender im Alter
von 18 bis 63 Jahren, die keine Anzeichen einer gestörten Schilddrüsenfunktion aufwiesen.
Im Falle des FT4 wurden lediglich minimale Einflüsse durch Lebensalter, Geschlecht und Gesundheitszustand
in beiden Gruppen gefunden. Dagegen zeigten FT3-Serumspiegel deutliche Abhängigkeiten von Lebensalter und Gesundheitszustand der
Probanden. So war die Obergrenze des euthyreoten FT3-Referenzbereiches bei Jugendlichen bis zu 15 Jahren (10,4 pmol FT3/l) um etwa 20% gegenüber der bei Personen über 25 Jahren (8,8 pmol FT3/l) angehoben. Der größte Unterschied wurde in der Dekade zwischen dem 15. und 25.
Lebensjahr beobachtet. Der Verlauf dieser Änderung war fließend. Ab dem 25. Lebensjahr
waren, insbesondere bei gesunden Personen, nur noch minimale Änderungen des Serum-
FT3-Spiegels mit fortschreitendem Lebensalter zu verzeichnen. Bezieht man die Patientengruppe
in die Referenzbereicherstellung ein, verschiebt sich die Untergrenze zu niedrigeren
Werten hin. Während sich die Referenzbereichuntergrenze bei gesunden Personen um 5
pmol FT3/l bewegt, findet sie sich bei den Patienten (jung oder alt) um 3,5 bis 3,8 pmol FT3/l. Die Verbreiterung des Referenzbereiches unter Einbeziehung von Patienten ist möglicherweise
als Effekt des »Low-T3-Syndroms« zu verstehen, da in dieser Gruppe mit dem Auftreten einer signifikanten
Anzahl milder nicht-thyroidaler Erkrankungen (NTI) zu rechnen ist. Im Einklang hiermit
war bei unseren Untersuchungen FT3 gegenüber FT4, welches keine Beeinflussung durch dieses Phänomen zeigt, als Parameter zur Diskrimination
der Hypothyreose unterlegen. Wir folgern daraus, daß bei der Erstellung eines für
die Routine geeigneten laborinternen FT3-Referenzbereiches sowohl das Lebensalter als auch etwaige nicht-thyreoidale Erkrankungen
wichtige Auswahlkriterien darstellen. Dies trifft für die Erstellung eines FT4- Referenzbereiches in geringerem Maße zu.