Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(01): 64-65
DOI: 10.1055/s-0038-1625803
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rehabilitation bei Knochenmetastasen

R Crevenna
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
D Schoberwalter
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
,
B Mähr
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
4   Onkologisches Rehabilitationszentrum „Rosalienhof“ der BVA in Bad Tatzmannsdorf
,
A Pataraia
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
F Cenik
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
S Palma
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
T Hasenöhrl
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
M Keilani
1   Gesellschaft zur Erforschung onkologischer rehabilitativer Grundlagen (GEORG)
2   Plattform für „Nebenwirkungsmanagement, Supportive Therapien und Rehabilitation“ des Comprehensive Cancer Centers Vienna
3   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
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Publication History

Publication Date:
15 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die onkologische Rehabilitation ist wesentlicher Bestandteil des Kontinuums in der Betreuung onkologischer Patienten. Bei steigenden Überlebensraten führt sie zur Verbesserung des funktionellen Status, der Lebensqualität und der Partizipation onkologischer Patienten. Knochenmetastasen beeinflussen die Rehabilitationsfähigkeit und gefährden v.a. die Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensqualität onkologischer Patienten. Neben der adäquaten Schmerztherapie sind v.a. Fragen nach der Belastbarkeit und Mobilität sowie der Rezeptur physikalischer Modalitäten bei Patienten mit Skelettmetastasen klinisch relevant, um pathologische Frakturen von langen Röhrenknochen und Wirbelkörpern sowie neurologische Defizite und Notfälle sowie weitere Komplikationen zu vermeiden.

Methode:

Update über die medizinisch-wissenschaftliche Literatur zum Thema.

Ergebnisse:

Medikamentöse Maßnahmen sowie die Bestrahlung bzw. chirurgische Maßnahmen sind dann indiziert, wenn bei Röhrenknochen eine Defektgröße über 2,5 cm oder über 50% des Umfangs bzw. bei Wirbelkörpern eine über 60%ige Destruktion oder eine relevante Spinalkanaleinengung vorliegt. Der Großteil dieser Patienten benötigt eine Radiatio, ein etwas geringerer Teil chirurgische Maßnahmen wie die intraläsionale Tumorresektion, Auffüllen des Defekts mit Knochenzement, Einsetzen von Metallimplantaten etc.. Wichtig ist – neben o.g. Werten, die ein radioonkologisches oder chirurgisches Eingreifen erfordern – die Rezeptur eines dem klinischen Zustandsbild und der ossären Belastbarkeit individuell angepasste Rehabilitationskonzeptes mit u.a. Medizinischer Trainingstherapie (nach klinischer und struktureller Belastbarkeit), Miederversorgung sowie adäquater Rezeptur physikalischer Modalitäten, von denen viele durchaus einsetzbar sind, mit Vermeidung ausgewählter Kontraindikationen über dem Tumorgebiet (z.B. Stoßwelle, Ultraschall, hyperämisierende Elektrotherapien, Wärme etc.). Wichtig bleibt – bei aller Vorsicht wegen einer möglichen Frakturanfälligkeit – auf eine etwaige kardiovaskuläre Gefährdung nicht zu vergessen, die durch entsprechende Maßnahmen jedenfalls ebenfalls auf ein Minimum zu reduzieren ist.

Schlussfolgerungen:

Bei steigenden Überlebensraten von Patienten mit Knochenmetastasen der adäquate Einsatz physikalischer Modalitäten im Rahmen der onkologischen Rehabilitation für die Verbesserung des funktionellen Status, der Lebensqualität und der Partizipation (bis zum Return to work) mehr denn je gefragt.

Richard Crevenna und Dieter Schoberwalter contributed equally.