Zusammenfassung
Der Arzt steht oft vor dem Problem, dass er weiß, was die Leitlinien der DGN zur Sekundärprophylaxe
des Schlaganfalles sagen. Nur muss der Arzt einen Patienten, den er z. B. nie in eine
Studie hätte aufnehmen können, behandeln. Hierzu bedarf es eines Pragmatismus, der
die Kosten für das System, aber vor allem die individuelle Situation des Patienten
berücksichtigen muss. Hinzu kommt, dass Studien Fragen offen lassen. Für die Wahl
des Aggregationshemmers ist die individuelle Situation des Patienten wichtig. Blutdrucksenkung
bei Patienten, die zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, muss hinterfragt werden. 24-Stunden-
Blutdruckmessungen sollten zur Beurteilungsbasis werden, um nächtliche Blutdruckabfälle
nicht zu übersehen. Lipidsenker sind statistisch zwar bei älteren Patienten in der
Hirninfarktprophylaxe wirksam, dürften aber kaum die erste und wichtigste Maßnahme
darstellen. Wichtig ist bei allen medikamentös möglichen Einzeleffekten die Machbarkeit
in der Praxis, z. B. die Gesamtmenge der verordneten Medikamente im Auge zu behalten.
Summary
The physician knows the guidelines from the German Neurology Society (DGN) for the
prevention of a second stroke. However, for the treatment of a patient pragmatism
is necessary and the costs for the system have to be regarded. Furthermore, clinical
studies can leave unanswered questions. For the choice of the aggregation inhibitor
the individual situation of the patient should be regarded. Blood pressure has to
be observed and regulated. Lipid-lowering agents are effective for elderly patients
as prevention, but not as first choice treatment. For every medical treatment, practical
and clinical usefulness should be regarded.
Schlüsselwörter
Hirninfarkt Sekundärprävention Aggregationshemmer - Antikoagulation - Kosten
Keywords
Stroke - secondary prevention - aggregation inhibitors - anti-coagulation - costs