 
         
         Zusammenfassung
         
         Die Häufigkeit der arteriellen Hypertonie im Kindesalter beträgt etwa 1–2 %. Durch
            eine Zunahme der Prävalenz der kindlichen Adipositas ist aber voraussichtlich in den
            nächsten Jahren auch mit einer weiteren Zunahme der Hypertonieprävalenz zu rechnen.
            Im Hinblick auf die zu erwartenden kardiovaskulären Folgeschäden eines unerkannten
            oder unbehandelten Hypertonus sind regelmäßige Blutdruckkontrollen bereits im Kindesalter
            wichtig. Die Messungen sollten standardisiert durchgeführt, der Messwert anhand adäquater
            Blutdrucknormwerte für das Kindesalter beurteilt werden. Da es auch im Kindesalter
            eine Praxishypertonie gibt, sollte die Diagnose einer arteriellen Hypertonie durch
            eine 24-Stunden-Blutdruckmessung gesichert werden. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern
            ist die Wahrscheinlichkeit einer sekundären, meist renal bedingten Hypertonie sehr
            hoch, daher ist eine umfassende Abklärung erforderlich. Bei sekundärer Hypertonie,
            vor allem im Zusammenhang mit Nierenerkrankungen oder Diabetes, sollte frühzeitig
            eine pharmakologische Therapie initiiert werden, da ein erhöhter Blutdruck die Nierenfunktion
            negativ beeinflusst. Bei milder essenzieller oder Adipositas-assoziierter Hypertonie
            wird in erster Linie eine nicht pharmakologische Therapie mit Gewichtsreduktion, Ausdauersport,
            kochsalzarmer und balaststoffreicher Diät empfohlen. Regelmäßige Kontrollen im Hinblick
            auf mögliche Endorganschäden (linksventrikuläre Hypertrophie, Fundus hypertonicus,
            Mikroalbuminurie) sind indiziert.
         
         Summary
         
         Hypertension has a prevalence of less than 2 % in the pediatric population; however,
            due to the increasing prevalence of pediatric obesity the prevalence of hypertension
            is likely to increase in the future. As the blood pressure level is very closely associated
            with the cardiovascular risk of an individual, routine blood pressure measurements
            are strongly recommended even in childhood. Measurements should be standardized and
            adequate reference values should be used for classification of blood pressure level.
            To exclude white coat hypertension and to confirm hypertension, 24-hour ambulatory
            blood pressure monitoring is recommended. In infants and small children the likelihood
            of secondary hypertension, mainly due to renoparenchymal disease, is high. Thus, comprehensive
            diagnostic work-up is mandatory in these children. Secondary hypertension usually
            requires pharmacological antihypertensive treatment. This is of particular importance
            in children with underlying renal disease or diabetes as uncontrolled hypertension
            will impair renal function. In children with mild primary hypertension, firstline
            intervention is non-pharmacological, i. e. weight reduction, sports, low-sodium and
            rich-fibre diet. Regular screening for end organ damage (left ventricular hypertrophy,
            hypertensive retinopathy and microalbuminuria) is recommended in all hypertensive
            children.
         
         Schlüsselwörter
Arterielle Hypertonie - kardiovaskuläre Erkrankung - antihypertensive Therapie
Keywords
Arterial hypertension - cardiovascular disease - antihypertensive treatment