Zusammenfassung
An 15 stationären Patienten mit depressiver Störung wurden die Auswirkungen von Musik
auf die Befindlichkeit und den Blutdruck untersucht. Um einerseits die Musik so wirksam
wie möglich darzubieten und um andererseits die Auswirkungen der Wahrnehmung der Musik
über das Gehör von den Effekten des über die Haut wahrgenommenen (Infra-)Schalls zu
trennen, wurde eine »Klangliege« verwendet, die zu einer starken »Immersion« der Patienten
in das musikalische Geschehen beiträgt. Unter beiden Bedingungen (Musik mit und ohne
Infraschall) kam es insgesamt zu einer signifikanten Besserung der Befindlichkeit
sowie zur Abnahme des Blutdrucks mit einer numerisch etwas größeren Wirkung bei der
Kombination von Schall und Infraschall. Im Hinblick auf die nachgewiesenen positiven
Auswirkungen von Musik auf emotionale Prozesse erscheinen weitere Untersuchungen zu
den Einflüssen von Musik auf das Befinden depressiver Patienten an größeren Patientenkollektiven
sinnvoll.
Summary
We studied the effect of music on subjective well being and blood pressure in 15 patients
with Major Depression. In order to achieve maximal effects with music and to gain
information on the differential effects of sound as heard and (infra-)sound as felt
through the skin, we used a “sound bed” (Klangliege) which ensures a total “immersion”
of the patients into the music. Under both conditions, i.e., music with or without
infrasound, musicinduced subjective well being increased, and blood pressure decreased,
significantly. Numerically, the effect of sound plus infrasound was larger. Given
the well-known effects of music on emotional processes, larger scale studies on music
as a therapeutic aid in the treatment of depression appear warranted.
Schlüsselwörter Depression - Musik - Klang - Infraschall - subjektives Wohlbefinden
Keywords Depression - music - sound - infrasound - subjective well being