Noch vor wenigen Jahren galt: „Das metastasierende Nierenzellkarzinom (mRCC) hat eine
schlechte Prognose, da es strahlenresistent ist und weder auf traditionelle Chemotherapeutika,
Mono- oder Kombinationstherapie, noch auf Progesteron anspricht“. Mit verschiedenen
neuen Therapieansätzen (Kinaseinhibitoren, monoklonale Antikörper, mTOR-Inhibitoren)
kann jetzt ein Zuwachs an Lebenserwartung selbst bei einigen infausten Krebsdiagnosen
erreicht werden, der so nicht erwartet worden ist.Wenn die Lebenserwartung onkologischer
Patienten von wenigen Monaten auf einige Jahre ansteigt, ergeben sich hieraus jedoch
– ebenfalls unerwartete – neue Probleme. Begriffe wie „komplette Remission“ oder „Rückfallfreiheit“
werden von vielen Patienten im Sinne einer „Krebsheilung“ interpretiert, was die Therapietreue
verschlechtern kann. Über die besonderen Probleme der Führung von Patienten äußerte
sich die Onkologin Univ.-Prof. Manuela Schmidinger vom UniversitätsklinikumWien.