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DOI: 10.1055/s-0038-1635224
Fertilitätserhaltende Therapie bei jungen Frauen mit Endometriumkarzinom
Publication History
Publication Date:
21 March 2018 (online)
Hintergrund:
Das Endometriumkarzinom ist eine seltene Erkrankung bei jungen Frauen. Nur 3 – 5% aller Erkrankungen betreffen Frauen vor dem 40. Lebensjahr. Bei Frauen mit hochdifferenzierten Tumoren, die auf das Endometrium oder die oberflächliche Muskelschicht beschränkt sind, kann bei Kinderwunsch eine fertilitätserhaltende Therapie in Erwägung gezogen werden. Durch hochdosierte Gestagengaben werden Ansprechraten von 62 – 75% innerhalb von 3 – 9 Monaten erzielt. Ziel dieser Studie ist es die fertilitätserhaltende Therapie bei jungen Frauen mit Endometriumkarzinom zu evaluieren.
Material und Methodik:
Klinische Daten aller Patientinnen welche zwischen 2013 und 2015 an der Medizinischen Universität Wien, auf Grund eines Endometriumkarzinoms eine fertilitätserhaltende Therapie erhielten, wurden erhoben. Deskriptive statistische Analysen wurden durchgeführt.
Ergebnisse:
Es konnten 5 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 32,5 Jahren (25 – 38) in die Analysen eingeschlossen werden. Alle Patientinnen zeigten ein hoch differenziertes endometrioides Adenokarzinom. Bei allen Patientinnen konnte durch Immunhistochemie eine starke Hormonrezeptorausprägung nachgewiesen werden. Bei 3 Patientinnen wurde ein HNPCC- Diagnsotik durchgeführt und zeigte jeweils negative Befunde. Drei Patientinnen waren adipös (BMI > 30), der mittlere BMI lag bei 29 (20 – 42). 4 Patientinnen erhielten Levonorgestrel-IUD (Mirena®), eine Patientin Medoxyprogesteron Acetat (Farlutal®) oral. Die durchschnittliche Therapiedauer lag bei 52 (12 – 104) Wochen, eine Patientin ist noch unter laufender Therapie. Bei allen Patientinnen konnte initial ein Ansprechen (CR) gezeigt werden. Im Mittel wurde das Ansprechen nach 11,6 Wochen (0 – 25) nachgewiesen und über einen Zeitraum von 78,6 Wochen (6 – 217) beobachtet. In 2 Fällen kam es zu einem Lokalrezidiv unter Therapie, welches durch eine Hysterektomie therapiert wurde. 3 Patientinnen haben versucht schwanger zu werden, dabei kam es bei einer Patientin zu einer spontanen Konzeption mit bisher unauffälliger Schwangerschaft.
Diskussion und Schlussfolgerung:
Die fertilitätserhaltende Therapieoption mit Gestagenen bei Patientinnen mit einem niedrigrisiko Endometriumkarzinom ist wirksam. Es besteht ein hohes Rezidivrisiko.