Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1635244
Die „Hysterektomie-Situation” in Österreich – www.klinik-suche.at
Publication History
Publication Date:
21 March 2018 (online)
Fragestellung:
Neben Geburt, Sectio und Curettage ist die Hysterektomie (HE) einer der häufigsten Eingriffe in unserem Fachbereich. Jedes Jahr müssen die erbrachten Leistungen all der Krankenhäuser an das Bundesministerium gemeldet werden.
Material und Methodik:
Seit einigen Jahren werden ausgewählte Leistungszahlen auf der Homepage www.klinik-suche.at veröffentlicht. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die veröffentlichten Qualitätsparameter, d.h. Anteil an Knopflochchirurgie/vaginal, zwischen den Abteilungen und Bundesländern zu vergleichen.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden im Jahr 2015 an 88 Abteilungen in Österreich, an denen mehr als 10 HEs pro Jahr durchgeführt werden (nur diese kamen in die Auswertung) 6893 HEs durchgeführt. Die Schwankungsbreite der HEs in pro Abteilung lag zwischen 13 und 263. Nach Bundesland aufgeschlüsselt sehen Sie die Ergebnisse in der Tabelle:
Bundesland |
Einwohner |
Abteilungen |
HEs absolut |
median (range) HE/Abt. |
W |
1.867.582 |
15 |
1.305 |
64 (21 – 214) |
B |
291.942 |
4 |
169 |
44,5 (27 – 53) |
NÖ |
1.665.753 |
19 |
1.235 |
57 (29 – 190) |
OÖ |
1.465.045 |
14 |
1.362 |
65 (24 – 263) |
S |
549.263 |
7 |
429 |
26 (13 – 203) |
T |
746.153 |
9 |
588 |
53 (16 – 150) |
V |
388.711 |
4 |
224 |
58 (27 – 81) |
St |
1.237.298 |
10 |
990 |
91,5 (19 – 247) |
K |
561.077 |
6 |
591 |
91 (40 – 167) |
Österreich |
8.772.824 |
88 |
6.893 |
61 (13 – 263) |
Die Median-Werte der durchgeführten HEs je nach Bundesland schwankten zwischen 44,5 und 91,5. In der nächsten sehen Sie den Anteil der minimal-invasiven HEs an allen Hysterektomie in jedem Bundesland.
Bundesland |
HEs auf 100.000 Einwohner |
micHEs (%)* |
median % WC pro Abteilung (range)# |
W |
69,88 |
881 (67,5%) |
66,7 (42,3 – 77,6) |
B |
57,88 |
142 (84%) |
85 (75,5 – 91,9) |
NÖ |
74,14 |
979 (79,3%) |
77,9 (51,7 – 94,8) |
OÖ |
92,97 |
1218 (89,4%) |
89,4 (73,5 – 98,4) |
S |
78,1 |
379 (88,3%) |
90,9 (62,5 – 94,1) |
T |
78,81 |
491 (83,5%) |
84,7 (44 – 92,8) |
V |
67,63 |
166 (74,1%) |
77,5 (58,3 – 88,5) |
St |
80 |
728 (73,5%) |
76,4 (46,4 – 100) |
K |
105,33 |
497 (84,1%) |
82.3 (60 – 95,8) |
Österreich |
78,6 |
5323 (77,2%) |
79,3% (42,3 – 100) |
#p < 0.001 Unterschiede: OÖ vs. W, Svs. W |
Die Rate an minimal-invasiven HEs schwankte zwischen 66,7 und 90,9%. Dabei zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen Oberösterreich und Wien bzw. zwischen Salzburg und Wien. Betreff der Anzahl der HEs auf 100.000 Einwohner liegt Kärnten vor Oberösterreich an der Spitze, die wenigsten HEs in bezogen auf die Einwohner Anzahl wurden im Burgenland durchgeführt. In einer weiteren Auswertung beschäftigten wir uns mit Abteilungen in Privatspitälern versus Abteilungen in öffentlichen Krankenhäusern. Die Ergebnisse sehen Sie in der nächsten Tabelle. In Belegspitälern (n = 8) wurden signifikant weniger HEs durchgeführt als in öffentlichen Spitälern (n = 80; 61 [13 – 263] versus 37,5 [16 – 53], p = 0,002). Die Rate an die minimal-invasiven HEs in den Belegspitälern war signifikant geringer (59,2% versus 80,15%) im Vergleich zu öffentlichen Spitälern. Da sich die meisten Belegspitäler in Wien befinden, haben wir die Wiener Situation nochmals extra ausgewertet. Dabei zeigten sich die gleichen Ergebnisse: Es werden weniger HEs pro Abteilung durchgeführt, die Rate an minimal-invasiven HEs ist signifikant geringer. Bezogen auf ganz Österreich, zeigte sich in einem multivariaten Modell lediglich der Parameter öffentliches Spital/Belegspital, jedoch nicht an Anzahl der HEs pro Abteilung oder das Bundesland, mit der Rate an minimal-invasiven HEs assoziiert.
Multivariates Modell: |
Abhängige Variable: Anteil MIC pro Abteilung |
Unabhägige Variablen: Bundesland (0,09), öff vs. privat (0,009), Anzahl HEs absolut (0,3) |
Diskussion und Schlussfolgerung:
Die Rate der minimal-invasiven HEs ist in Wien am niedrigsten, in Oberösterreich und Salzburg am höchsten. Die Rate der minimal-invasiven HEs ist in Belegspitälern signifikant niedriger als in öffentlichen Spitälern.