A decision maker was presented with three states of health, such that an imaginary
patient was in the middle state while the two other states could be described as more
preferred and less preferred. The decision maker was then asked to choose the minimal
odds at which he would advise an operation which would result in success, the patient
moving into the more preferred state, or failure, the patient moving into the less
preferred state. Eight decision makers were tested in this way and each made 24 such
wagers on a set of three states chosen from a total set of eight; each of these states
differed unidimen sionally only in the visual acuity of the remaining eye in the imaginary
patient. If the utility of I is arbitrarily assigned to the state of perfect vision,
and the utility of 0 to the state of non-perception of light, estimates of the utilities
of the intervening states can then be made. The utility function for each decision
maker was constructed and was found to be linear against the logarithm of the visual
acuity. From this it follows that if all decision makers, e.g. ophthalmic surgeons,
show such linearity, they will all choose the same odds before deciding whether to
operate and these odds are independent of the utilities which the individual decision
maker attaches to the different states of health.
Einer beurteilenden Person wurden zur Entscheidungsfindung drei Krankheitszustände
vorgegeben, wobei sich der imaginäre Patient im mittleren Zustand befand, während
die beiden anderen Zustände als mehr oder weniger bevorzugt bezeichnet werden könnten.
Der Entscheidungsfindende wurde dann gebeten, die Mindestchance zu wählen, bei der
er eine Operation anraten würde, durch die der Patient im Erfolgsfall in den bevorzugten
Zustand aufrücken, bei Mißlingen aber in den verschlechterten Zustand absinken würde.
Acht Entscheidungsfindende wurden auf diese Weise geprüft; jeder machte 24 Einsätze
über einen Satz von drei Zuständen, ausgewählt aus einem Gesamtsatz von acht; jeder
dieser Zustände unterschied sich nur hinsichtlich der Sehschärfe des verbleibenden
Auges des hypothetischen Patienten. Wenn eine Nützlichkeit von 1 willkürlich dem Zustand
perfekter Sehkraft zugeordnet wird und eine Nützlichkeit von 0 dem Zustand, daß Licht
nicht mehr wahrgenommen wird, können die Nützlichkeitsfunktionen der Eingriffe abgeschätzt
werden. Die Nützlichkeitsfunktion wurde für jeden Entscheidungstreffenden konstruiert.
Dabei stellte sich heraus, daß diese linear mit dem Logarithmus der Sehschärfe verlief.
Daraus folgt, daß, wenn alle Entscheidungsfindenden, z.B. Augenärzte, eine solche
Linearität zeigen, sie alle die gleichen Mindestaussichten wählen werden, ehe sie
sich für die Operation entscheiden, und daß diese Chancen unabhängig von den Nützlichkeitsfunktionen
sind, die der einzelne Entscheidungsfindende den verschiedenen Krankheitszuständen
beimißt.
Key-Words
Decision Making - Visual Acuity - Therapy - Utility Theory
Schlüssel-Wörter
Entscheidungsfindung - Sehschärfe - Therapie - Nützlichkeitstheorie