Zytokinexpressionsmuster im Serum einer Subgruppe von Patienten mit idiopathischer Rhinitis gleichen dem bei allergischer Rhinitis

Einleitung:

Patienten mit Rhinitis unklarer Ätiologie (idiopathische Rhinitis, IR) haben oft identische Symptome wie Patienten mit allergischer Rhinitis (AR), verursachen aber wegen des ausstehenden Allergen-Nachweises diagnostische und therapeutische Probleme. Zytokine und Zytokinexpressionsmuster (ZEM) von AR-Patienten sollten ein Ungleichgewicht des Immunsystems anzeigen und könnten Indikatoren (Surrogatmarker) für das Vorliegen einer Allergie sein. Die Identifizierung einer IR-Subgruppe mit allergischer Genese über ein Allergie-assoziiertes ZEM ist denkbar. Wir prüften, ob die ZEM von IR-Patienten untereinander, verglichen mit Gesunden (Ges) sowie AR-Patienten different und nutzbar sind.

Methodik:

Seren von Gesunden (n = 8), Patienten mit IR (n = 39) oder AR (n = 16) gegen inhalative Allergene wurden auf Interferon-γ (IFN-γ), Tumornekrosefaktor-α (TNF-α), Interleukin 6 (IL-6) sowie Chemokine IL-8 und Monocyte chemoattractant protein 1 (MCP-1) mit ELISA analysiert.

Ergebnisse:

Während bei Ges, AR und IR keine signifikant differenten Mengen an IL-6 vorhanden waren, zeigten AR-Patienten erhöhte TNF-α-Konzentrationen. Erhöhte IFN-γ-Konzentrationen fanden sich bei IR-Patienten. Bei MCP-1 und IL-8 war bei IR-Patienten heterogen und signifikant erhöht (p < 0,05; p < 0,001). Einige IR-Patienten zeigten > 10fach erhöhte Konzentrationen von IL-8 und MCP-1.

Zusammenfassung:

IR-Patienten haben uneinheitliche ZEM. Die Diagnose IR scheint kein ätiologisch homogenes Krankheitsbild zu spezifizieren. Knapp 50% zeigen ZEM, die denjenigen von AR-Patienten gleichen. Die symptomatische Therapie dieser IR-Patienten sollte derjenigen von AR-Patienten entsprechen. Im Fokus sollte die Identifizierung von Allergenen und die Identifikation von AR innerhalb der IR-Patienten liegen, um kausal zu therapieren.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)