Funktionelle Nahinfrarotspektroskopie zur Untersuchung möglicher Lateralitätseffekte in auditorisch induzierten Aktivierungsmustern bei Normalhörenden und CI-Trägern

Einleitung:

Eine erste Studie mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS; Bauernfeind et al., „Cortical Activation Patterns to Spatially Presented Pure Tone Stimuli with Different Intensities Measured by Functional Near-Infrared Spectroscopy“, in Begutachtung) über räumlich präsentierten Tonstimuli zeigte bereits vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der Messbarkeit ausgeprägter Aktivierungsmuster in unterschiedlichen kortikalen Arealen sowie einen signifikanten Einfluss der Intensität auf diese Muster. Es wurden jedoch keine eindeutigen Hinweise für Lateralitätseffekte und hemisphärische Asymmetrien in den Daten gefunden. In der vorliegenden Arbeit berichten wir über weiterführende Messungen zur Untersuchung dieser Effekte beim Hören von räumlich präsentierten Ton- und Sprachstimuli (Wörter) in normalhörenden Probanden und CI-Trägern.

Methode:

Die Messung erfolgt mittels Imagent fNIRS-System (ISS Inc.; 38 Messkanäle, bilaterale Anordnung über linken & rechten auditorischen Kortex sowie frontalen, zentralen und parietalen Arealen). Das verwendete Paradigma beinhaltet 8 verschiedene Ton- und Sprachstimuli (Präsentationsdauer: 10 s; randomisierte Pause: 20 bis 25 s).

Ergebnisse:

Es finden sich ausgeprägte und räumlich klar begrenzte Muster in, für die Verarbeitung auditorischer Stimuli verantwortlichen, kortikalen Bereichen. Es konnten jedoch, speziell für Sprachstimuli, keine eindeutigen Lateralitätseffekte und hemisphärische Asymmetrien festgestellt werden.

Schlussfolgerung und Ausblick: fNIRS ist eine geeignete Methode zum Nachweis einer funktionellen Aktivierung des auditorischen Kortex bei Normalhörenden und CI-Trägern. Zukünftige Studien beinhalten die Untersuchung des Einflusses von Schwerhörigkeit und Ertaubungsdauer auf kortikale Aktivierungsmuster.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)