Molekulare Kartografierung von Oropharynx-Karzinomen mittels MALDI-Imaging

Einleitung:

Matrix-assisted Laser Desorption/Ionisation (MALDI)-Imaging gehört zu den neuen molekularen bildgebenden Verfahren, welche eine markierungsfreie Messung zahlreicher Moleküle simultan in-vitro im histologischen Kontext erlauben. Diese Methode wird hier zur molekularen Kartografierung von Oropharynx-Karzinomen eingesetzt.

Methoden:

Von 20 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Oropharynx wurde Gewebe (10x FFPE-Gewebe, 10x kryokonserviertes Gewebe) aus dem Bereich des primären Tumors und angrenzendem Normalgewebes genutzt. Es wurden konsekutive Dünnschnitte angefertigt. Nach probenspezifischen Aufarbeitungen wurden die Schnitte mittels Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Immunhistochemie (anti-Ki67,-p53,-p16) und MALDI-Imaging analysiert. Die Identifizierung potentieller Tumormarker wurde mittels LC-MS/MS durchgeführt.

Ergebnisse:

Die Komponentenanalyse der MALDI-Daten ergab Segmente, die mit den pathohistologischen Annotationen der H&E- und IHC-Färbungen übereinstimmten. Aufgrundlage dieser MALDI-Muster konnte eine molekulare Signatur gefunden werden, welche spezifisch für das Plattenepithelkarzinom war und die malignen von gesunden Bereichen differenzierte. Diese auf FFPE-Gewebe basierende Tumorsignatur konnte in den Kryoschnitten aus der zweiten Patientenkohorte verifiziert werden.

Schlussfolgerung:

Mittels MALDI-Imaging konnte eine molekulare Signatur zur Unterscheidung von Tumor- und Normalgewebe etabliert werden. Mithilfe dieser Tumorsignatur ist eine Verbesserung der Diagnostik oraler Plattenepithelkarzinome möglich. Sie kann zusammen mit weiteren Untersuchungen zur Aufklärung des inhomogenen Therapieansprechens und zum besseren Verständnis der Prozesse am Tumorrand beitragen.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)