CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S41
DOI: 10.1055/s-0038-1639855
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Chirurgische Assistenzverfahren: Surgical assistant's procedures

Höhere mechanische Belastbarkeit von Narben nach Inzision mit dem Pikosekunden-Infrarot-Laser (PIRL) – eine Wundheilungsstudie an Rattenhaut

A Gliese
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, HNO-Klinik, Hamburg
,
F Schmidt
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Osteologie und Biomechanik, Hamburg
,
A Münscher
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, HNO-Klinik, Hamburg
,
H Petersen
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, HNO-Klinik, Hamburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Im Rahmen der Wundheilung wird Ursprungsgewebe durch dysfunktionales Narbengewebe ersetzt, dabei wird die Qualität des Narbengewebes durch die Wahl des chirurgischen Instrumentes beeinflusst. Bei Inzision mit dem PIRL entstehen im Vergleich zu konventionellen Instrumenten, wie dem Skalpell oder Elektromesser, weniger Gewebeschäden und es bildet sich weniger Narbengewebe. Ziel dieser Studie war es, die mechanische Belastbarkeit der durch PIRL verursachten Narben zu untersuchen.

Methoden:

Mit dem PIRL, dem Skalpell und dem Elektromesser wurden 1 cm lange Hautschnitte am Rücken von Ratten durchgeführt und primär vernäht. Nach 3 Monaten wurden die Narben exzidiert. Mit einer Zug-/Druckprüfmaschine wurde die Kraft (N) bis zum Riss der Narbe gemessen und anschließend in eine Spannung umgerechnet (N/mm2). Es wurden 11 PIRL-, 10 Skalpell- und 12 Elektromesser-Narben verwendet. 6 unbehandelte Hautproben dienten als Kontrolle. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Least Significant Difference-Test bei einem Signifikanzniveau von 0,05.

Ergebnisse:

Zum Zerreißen einer PIRL-Narbe wurde im Mittel eine Spannung von 2,00 ± 0,38 N/mm2, für eine Skalpell-Narbe 1,29 ± 0,32 N/mm2 und für eine Elektromesser-Narbe 1,20 ± 0,35 N/mm2 (Kontrolle: 9,87 ± 1,88 N/mm2) benötigt. Die Zugfestigkeit von PIRL-Narben war signifikant (p < 0,05)höher als die Zugfestigkeit von Skalpell- und Elektromesser-Narben.

Schlussfolgerung:

Mit der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass PIRL-Narben eine höhere Zugfestigkeit besitzen als Skalpell- oder Elektromesser-Narben. Dies unterstützt die Hypothese einer besseren Wundheilung nach Inzision mit dem PIRL im Vergleich zu konventionellen Instrumenten.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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