CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S48
DOI: 10.1055/s-0038-1639880
Poster
Endoskopie: Endoscopy

Potential und Grenzen der diagnostischen und therapeutischen Sialendoskopie

S Trainotti
1   HNO Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
F Sommer
1   HNO Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
T Hoffmann
1   HNO Universitätsklinikum Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Seit Durchführung der ersten Sialendoskopien durch Königsberger 1990 und Katz 1991 konnte durch Weiterentwicklung der Instrumente zunehmend ein therapeutischer Einsatz mit Bergung von Sialolithen oder Beseitigung von Stenosen erzielt werden. Hierdurch steigerte sich die Möglichkeit des Drüsenerhalts. Nach endoskopischer Diagnosestellung einer Sialolithiasis oder Stenose ist in derselben Sitzung durch einen Schaft mit Arbeitskanal für Zängelchen, Fangkörbchen oder Handbohrer eine therapeutische Behandlung möglich. Auch bei chronischen Sialadenitiden bietet sich eine endoskopische Therapiemöglichkeit mittels intraduktaler Corticoidinstillation an.

Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive Analyse der in der HNO-Universitätsklinik Ulm seit 2012 durchgeführten Sialendoskopien anhand der Daten der elektronischen Patientenakte (ePA).

Ergebnisse:

Die Mehrzahl der Sialendoskopien erfolgte für die Gl. Submandibularis mit über 70%, hier konnten überwiegend Speichelsteine als Ursache der Beschwerden identifiziert und in über 90% in derselben Sitzung geborgen werden. Zangen oder Fangkörbchen waren nur für Sialolithen bis zu einer Größe von ca. 5 mm erfolgreich. Für größere Steine im Gangbereich wurde eine Marsupialisation, im Hilus- und Drüsenbereich eine posteriore Mundbodenschlitzung mit stumpfer Präparation bis in das Drüsenparenchym erforderlich. Die Gl. Parotis wies vorwiegend Stenosen oder chronisch entzündliche Veränderungen des Gangepithels auf, welche auf intraductale Corticoidinstillation ansprachen.

Schlussfolgerungen:

Die minimalinvasive Sialendoskopie mit oftmals erfolgreicher Identifikation und Beseitigung des Abflusshindernisses ist bei geringer Morbidität eine valide Alternative zur Drüsenentfernung bei nichttumorösen Sialadenopathien.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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