Prospektive Untersuchungen zur ambulanten Inanspruchnahme einer Klinik der Schwerpunktversorgung im ländlichen Bereich – Teil 2: Elektive Patienten

Einleitung:

In Deutschland beruht die medizinische Versorgung auf drei Säulen: die Hausärzte sind für die Primärdiagnostik und -therapie erste Anlaufstelle. Auf deren Veranlassung werden Patienten an niedergelassene Fachärzte überwiesen. Es ist offensichtlich politischer Wille, die Ambulanzen der Krankenhäuser für die fachärztliche Versorgung vermehrt zu öffnen.

Ziel unserer Untersuchung war die Erfassung und Analyse der elektiven, ambulanten Patienten während eines Jahres.

Methoden:

Es handelt sich um eine prospektive Untersuchung im Jahre 2014. Es wurde versucht, bei allen ambulanten Patienten neben den persönlichen bzw. medizinischen Daten, der Vorstellungszeitpunkt, -grund und die Sinnhaftigkeit der Inanspruchnahme zu erfassen.

Ergebnisse:

In die Untersuchung gingen 8460 Patienten ein, deren Durchschnittsalter 51,1 Jahre betrug. Das Geschlechtsverhältnis war mit 57,8% zu Gunsten der Männer verschoben gegenüber 42,2% Frauen. Operativ waren 24,3% Erkrankte zu versorgen, bei 75,7% konservativ zu Behandelnden. Die durchschnittliche Wartezeit in der zum Untersuchungszeitpunkt offenen Sprechstunde belief sich auf 28,1 Minuten, während der Zeitaufwand für die ärztliche Betreuung mit 25 Minuten kalkuliert wurde. Ohrerkrankungen waren mit 36% deutlich überrepräsentiert. Die durchschnittliche Fahrdistanz für die Patienten lag bei 28,7 (1,5 – 539) km. Bezüglich der Krankenversicherung waren 81,1% gesetzlich und 18,8% privat versichert.

Schlussfolgerungen:

Unsere Untersuchungen zeigen, dass die überwiegende Inanspruchnahme der Klinikambulanz während der regulären Sprechstunden durch Betroffene aus der Region erfolgt. Die ambulante, elektive Vorstellung ist eine entscheidende Stelle für die Akquise von operativ zu behandelnden Patienten.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)