Der Peritonsillarabszess im Fokus des Antibiotic Stewardship

Einleitung:

Ziel dieser Studie ist die Evaluation des Erregerspektrums, der Prävalenz von Antibiotikaresistenzen bei Peritonsillarabszess im Kontext des Antibiotic Stewerdship und Identifizierung einer geeignet wirksamen anitbiotischen Substanz.

Material und Methoden:

Retrospektive Auswertung aller Patienten mit Peritonsillarabszess und konsekutiver mikrobiologischer Diagnostik zwischen Januar 2013 und November 2016. Die Bewertung der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung erfolgte standardisiert nach EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing).

Ergebnisse:

Erfassung von n = 120 Patienten, durchschnittliche Alter betrug 37 Jahre (2 – 93 Jahre), 55,8% (n = 67) waren männlich, 44,2% (n = 53) weiblich, polymikrobielle und monomikrobielle Infektionen zeigten sich in nahezu gleicher Häufigkeit (49,4% vs. 50,6%). Streptokokken-Spezies wurden in 46,3% (n = 44) der Isolate nachgewiesen. 100% penicillin-Sensibilität bei Streptokokken-Spezies.

Schlussfolgerung:

Streptokokken-Spezies sind die häufigsten isolierten Erreger, diese sind in jedem Fall penicillinsensibel. Somit ist eine präoperative Therapie mittels Benzylpenicilline der ersten Wahl. Eine Kombinationstherapie mit Metronidazol erscheint obsolet. Eine Therapie mittels Ampicillin/Sulbactam bzw. Amoxicillin/Clavulanat ist in schweren Fällen zu vertreten. Der übermäßige Einsatz von Cephalosporinen sollte vermieden werden.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)