CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S92
DOI: 10.1055/s-0038-1640030
Poster
Onkologie: Oncology

Kehlkopfrekonstruktion zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie – profitiert der Patient davon?

S Hackenberg
1   Univ. HNO-Klinik, Würzburg
,
A Scherzad
1   Univ. HNO-Klinik, Würzburg
,
N Kleinsasser
2   Univ. HNO-Klinik, Linz, Österreich
,
R Hagen
1   Univ. HNO-Klinik, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Standardverfahren zur Stimmrehabilitation nach totaler Laryngektomie (LE) ist die Anlage einer tracheoösophagealen Fistel (TÖF) mit Einsatz eines Stimmventils (SV). Chirurgische mikrovaskuläre Rekonstruktionen stellen eine Alternative dar. Beide Methoden zeigen hohe Erfolgsraten bzgl. Stimmqualität und Schluckfunktion, allerdings auch spezifische Komplikationen. Diese Studie vergleicht funktionelle Langzeitergebnisse beider Verfahren.

Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive unizentrische Betrachtung aller Patienten, die zwischen 2006 und 2015 eine LE ohne Pharynxteilresektion erhalten haben. Die Wahl der Stimmrehabilitation erfolgte nach einem zentrumsinternen Algorithmus und Patientenwunsch. Der Erfolg der Stimm- und Schluckrehabilitation mittels eines SV oder präformierten Unterarmlappens (Laryngoplastik) wurde phoniatrisch beurteilt.

Ergebnisse:

Im analysierten Zeitraum erhielten 74 Patienten eine LE ohne Pharynxteilresektion. Hiervon wurden 39 mit einer Laryngoplastik rekonstruiert. Die Rate der erfolgreichen Stimmrehabilitation unterschied sich nicht zwischen SV und Laryngoplastik. Schluckstörungen waren in beiden Gruppen selten (14 vs. 8%). Hauptkomplikation im Langzeitverlauf war bei der TÖF die stationär behandlungspflichtige Fistelinsuffizienz (31%). Bei Patienten mit Laryngoplastik war die Stenosierung mit 21% häufigste Komplikation.

Diskussion:

Stimmrehabilitationstechniken nach LE durch eine TÖF oder eine Laryngoplastik unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Spätkomplikationen. Schwerwiegende oder gar letale Folgen waren selten und traten nur nach TÖF, nicht aber nach Laryngoplastik auf. Trotz erhöhtem chirurgischem Aufwand ist damit die Laryngoplastik bei korrekter Indikationsstellung eine sinnvolle Alternative zur Rehabilitation mit einem SV.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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