CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S288-S289
DOI: 10.1055/s-0038-1640714
Poster
Pädiatrische HNO-Heilkunde: Pediatric ENT

Molekulargenetische Analyse von nicht-syndromalen frühkindlichen Hörstörungen am Beispiel des Gens MYO15A

V Arturi
1   Univ. HNO-Klinik, Freiburg
,
A Aschendorff
1   Univ. HNO-Klinik, Freiburg
,
S Arndt
1   Univ. HNO-Klinik, Freiburg
,
R Birkenhäger
1   Univ. HNO-Klinik, Freiburg
,
R Laszig
1   Univ. HNO-Klinik, Freiburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Eine hochgradige Hörstörung betrifft etwa 3 von 1000 Neugeborenen oder tritt bis zum zweiten Lebensjahr auf. Davon sind ca. 60% genetisch bedingt. Für nicht-syndromale autosomal-rezessiv vererbte Hörstörungen sind ursächlich bisher 105 Genorte und wiederum für diese, 63 Gene bekannt. Genetische Veränderungen im DFNB3 Genort, in dem das Gen MYO15A lokalisiert ist, stellt die dritthäufigste Ursache weltweit für rezessiv vererbte nicht-syndromale Hörstörungen dar. Von 206 identifizierten Veränderungen sind bisher nur 82 als sicher pathogenetisch, der Rest mit wahrscheinlicher und unbekannter Pathogenität kategorisiert. Zielsetzung ist es, weitere Veränderungen zu finden.

Methode:

Bei Patienten, bei denen in den ersten zwei Lebensjahren eine schwerwiegende nicht-syndromale Hörstörung diagnostiziert wurde und die nachweislich keine Veränderung im DFNB1 Genort bzw. GJB2 Gen aufweisen, soll erstmalig an einer größeren Patientengruppe (116) das MYO15A Gen sequenziert werden. Durch bidirektionale Sequenzierung der kodierenden Exone, sowie der Intron-Übergänge werden die genetischen Veränderungen identifiziert. Mithilfe der Datenbanken und Analysesoftware der internationalen humanen Sequenzierungsprojekte werden diese auf ihre funktionelle Relevanz hin untersucht.

Ergebnisse:

Bisher konnten 12 verschiedene Mutationen und 4 Polymorphismen nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung:

Im MYO15A Gen konnten unter Einbeziehung der untersuchten Patienten vereinzelt Mutationen und Polymorphismen identifiziert werden. Es sind allerdings weitere DNA-Sequenzierungen notwendig, um die Bedeutung dieses Gens genauer untersuchen zu können.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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