CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S301
DOI: 10.1055/s-0038-1640758
Poster
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Ausfüllzeit und Schwierigkeiten beim Ausfüllen des FESS bei Patienten mit Tumoren im Kopf-Halsbereich

B Janotte
1   Klinik für HNO-Krankheiten, Abt. Phoniatrie & Pädaudiologie, Greifswald
,
W Hosemann
2   Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald
,
B Lehnert
1   Klinik für HNO-Krankheiten, Abt. Phoniatrie & Pädaudiologie, Greifswald
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Wir evaluieren den „Fragebogen zur Erfassung des stimmlichen Selbstkonzepts (FESS)“ hinsichtlich seiner Anwendbarkeit im klinischen Kontext. Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie verständlich die Items für ein Kopf-Hals-Tumor-Kollektiv sind und welche Items die Verständlichkeit beeinträchtigen könnten.

Methoden:

113 Patienten der Tumornachsorgesprechstunde für Kopf-Hals-Tumoren füllten den FESS aus und wurden danach mündlich dazu befragt. Es wurde die Zeit gemessen, die zum Ausfüllen des Bogens benötigt wurde.

Ergebnisse:

Alle Patienten konnten den Bogen ohne Hilfe ausfüllen. Sie brauchten dafür zwischen 1:09 und 8:56 Minuten, im Median 2:47, im Mittel 3:02 Minuten. 83% der Patienten haben den gesamten Bogen in weniger als 4 Minuten, 94% in weniger als 5 Minuten ausgefüllt. Höheres Alter und geringerer Bildungsabschluss gehen mit längeren Ausfüllzeiten einher. Nur 29 Patienten gaben gar keine Probleme an. Das Antwortformat, wie auch generell die Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme, wurden im Interview oft angesprochen. Wir konnten 4 besonders schwer verständliche Items identifizieren.

Diskussion:

Der Zeitaufwand für den FESS ist akzeptabel. Die Übertragung des ursprünglich an Lehramtsstudierenden validierten Bogens auf ein weniger gebildetes Kollektiv darf nicht als selbstverständlich angenommen werden. So wurde das Wort „differenziert“ in Item 16 („Ich kann mit meiner Stimme differenziert umgehen“) von 13 Patienten (11,5%) nicht verstanden und die numerische Ratingskala nicht automatisch verstanden. Auch im Wortlaut verständliche Fragen können mitunter als überfordernd empfunden werden. Der Einsatz des Fragebogens ist möglich und wahrscheinlich sinnvoll, darf aber nicht unkritisch erfolgen.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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