CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S323
DOI: 10.1055/s-0038-1640838
Poster
Rhinologie: Rhinology

Spontane Liquorfisteln in der vorderen Schädelbasis – Klinik und Therapie

AS Englhard
1   Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München
,
V Volgger
1   Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München
,
A Leunig
2   HNO-Klinik Dr. Gaertner, München
,
G Ledderose
1   Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München
› Author Affiliations
 

Hintergrund:

Spontane Liquorfisteln ohne erkennbare Ursache sind der häufigste Grund für eine nicht traumatische Rhinoliquorrhoe. Schwerwiegende, lebensbedrohliche Komplikationen sind möglich. Diagnostik und Therapie stellen eine Herausforderung dar.

Methode:

Patienten, die zwischen 1999 und 2016 mit idiopathischer Rhinoliquorrhoe an der HNO-Klinik der LMU behandelt wurden, wurden in diese retrospektive Untersuchung eingeschlossen. Klinik, Diagnostik, Lokalisation des Lecks, operative Technik, Komplikationen, Operationserfolg und der postoperative Verlauf wurden analysiert.

Ergebnisse:

Es wurden 24 Patienten eingeschlossen. Acht Patienten wurden mit einer Meningitis symptomatisch. Die häufigsten Lokalisationen waren die Lamina cribrosa im Bereich der Riechrinne und die laterale Keilbeinhöhle. 21 Patienten hatten einen BMI über 25. Bei 13 Patienten konnte der Defekt bereits bildmorphologisch präoperativ festgestellt werden; bei allen Patienten war die Lokalisation des Lecks intraoperativ mit intrathekal appliziertem Fluorescein möglich. Alle Patienten wurden primär endoskopisch kontrolliert operiert. Es traten keine operativen Komplikationen auf. Die primäre Erfolgsquote lag bei 80%. Zwei Revisionsoperationen wurden über einen offenen, transpterygoidalen Zugang durchgeführt.

Schlussfolgerungen:

Die spontane Rhinoliquorrhoe wird mehrfach bereits initial durch eine Meningitis auffällig. Die Bildgebung ist oft nicht eindeutig. Häufige Lokalisationen sind die Riechrinne und die laterale Keilbeinhöhle. Adipositas scheint prädisponierend zu sein. Die Operation kann in der Regel mit geringer Morbidität endoskopisch durchgeführt werden, erfordert aber ein individuell angepasstes Konzept.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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