CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S330-S331
DOI: 10.1055/s-0038-1640864
Poster
Rhinologie: Rhinology

Auftreten von Rezidivblutungen bei Epistaxis

JA Keller
1   Städtisches Klinikum Dessau, Dessau-Roßlau
,
L Uhler
2   Praxis, Dessau-Roßlau
,
S Knipping
1   Städtisches Klinikum Dessau, Dessau-Roßlau
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Epistaxis ist ein häufiger Konsultationsgrund in den Notaufnahmen. Die Rezidivblutung ist eine große Herausforderung mit möglichem unbeherrschbaren Ausmaß.

Methodik:

Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 720 Behandlungsdaten zur Identifikation möglicher Prädiktoren und Risikofaktoren. Es wurden nur stationäre Behandlungen berücksichtigt. Als Rezidivblutung wurde eine erneute Blutung innerhalb von 30 Tagen nach Entlassung mit stationärer Aufnahme definiert. Es wurde ein Severity-Score zur Beurteilung der Epistaxisschwere ermittelt.

Ergebnisse:

Es zeigte sich eine Inzidenz von Rezidivblutungen von 4,7%. Es gab keinen Unterschied im Geschlecht. Als Risikofaktoren konnte ein Alter über 70 Jahre und Multimorbidität identifiziert werden. Einzelne bestimmte Erkrankungen zeigten jedoch keinen Einfluss. Der Severity-Score war in der Rezidivgruppe doppelt so hoch. Es gab eine positive Korrelation mit der Invasivität der Therapie. Die Kombination aus blutverdünnenden Medikamenten erhöhte das Risiko, jedoch nicht signifikant. Ein schlecht einstellbarer schwankender INR durch eine Vitamin-K-Antagonisten-Überdosierung konnte ebenfalls als nicht signifikanter Risikofaktor gesehen werden.

Diskussion:

Im Gegensatz zur Literatur wurde eine geringe Inzidenz für Rezidivblutungen ermittelt. Dies liegt zum einen an den unterschiedlichen Definitionen eines Rezidives und zum anderen am Studiendesign (nur stationäre Behandlungen berücksichtigt). Aufgrund einer Risikoerhöhung durch Kombinationen von blutverdünnenden Medikamenten muss auf eine optimale Indikation geachtet werden. Signifikante Risikofaktoren waren ein Alter über 70 Jahre und die Multimorbidität. Bei einer Rezidivblutung erfolgte häufiger eine operative Versorgung ohne erhöhte Komplikationsrate oder Letalität.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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