CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S351
DOI: 10.1055/s-0038-1640935
Poster
Rhinologie: Rhinology

Eine seltene Ursache für Dyspnoe bei einer 86-jährigen Patientin

A Wabnig
1   HNO-Klinik Köln Holweide, Köln
,
L Calero
1   HNO-Klinik Köln Holweide, Köln
,
S Maune
1   HNO-Klinik Köln Holweide, Köln
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die häufigsten Ursachen für Dyspnoe in der HNO-Notaufnahme sind Verlegungen der oberen Atemwege durch Fremdkörper oder Schleimhautschwellung in Pharynx, Hypopharynx oder Larynx. Sehr selten können Tumore der Nasennebenhöhlen durch Ausdehnung in den Pharynx- und Hypopharynx Atemnot verursachen.

Wir präsentieren einen Fall, in welchem sich eine 86-jährige Patientin mit zunehmender Dyspnoe, bei inflammatorischem myofibroblastären Tumor (IMT) der linken Kieferhöhle, in unserer Abteilung vorstellte.

Fallvorstellung:

Eine 86-jährige Patientin stellte sich notfallmäßig mit Dyspnoe und inspiratorischem Stridor bei uns vor. In der klinischen Untersuchung zeigte sich eine Tumormasse in der linken Nasenhaupthöhle, welche retrograd bis in den Hypopharynx zog. Wir führten unverzüglich eine Tracheotomie durch und entnahmen Proben aus dem Tumor, welche lediglich Nekrose zeigten.

Eine CT-NNH zeigte eine nasopharyngeale Raumforderung mit ossärer Destruktion der medialen Wand der linken Kieferhöhle. Nach Entnahme einer größeren Keilexzision zeigte sich das Vorliegen eines IMT in der Immunhistologie. Nach Empfehlung unserer Tumorkonferenz führten wir ein endonasales und transorales Debulking durch und die Patientin konnte nach 5 Tagen beschwerdefrei entlassen werden.

Ergebnis:

Zwei Monate postoperativ stellte die Patientin sich mit einem Rezidiv des IMT bei uns vor. Wir führten erneut ein operatives Debulking durch. Nach Tumorkonferenz-Beschluss wurde diesmal eine Radiotherapie der Tumorregion ad 50 Gy angeschlossen. In den darauffolgenden Befundkontrollen war die Patientin tumorfrei.

Schlussfolgerung:

Tumore der Nasennebenhöhlen können Ursache für bedrohliche Dyspnoe sein. IMT scheinen ein hohes Rezidivpotential zu haben und eine adjuvante Radiotherapie ist zu empfehlen.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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