CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S352-S353
DOI: 10.1055/s-0038-1640941
Abstracts
Rhinologie: Rhinology

Intraorbitale Tumoren – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung für den HNO-Arzt

HJ Welkoborsky
1   HNO-Klinik, Klinikum Hannover, Hannover
,
S Graß
2   HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover
,
J Küstermeyer
2   HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover
,
A Schilimow
3   Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Nordstadt, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Tumoren der Orbita sind relativ selten. Häufig wird allerdings der HNO-Arzt als erster wegen Symptomen aufgesucht, die für einen Orbitatumor sprechen können. Die Zielsetzung der vorliegenden Auswertung war die Ermittlung der Häufigkeit, der Symptome und Dignität von Orbitatumoren in einem interdisziplinären Orbitazentrum.

Methoden:

Es wurden teils retrospektiv teils prospektiv die klinischen Symptome, die Ergebnisse der bildgebenden Untersuchungen sowie der histologischen Untersuchung von allen Patienten mit einem Orbitatumor analysiert, die in den letzten 10 Jahren behandelt wurden.

Ergebnisse:

Zwischen 2007 und 2017 wurden 158 Patienten mit einem intraorbitalen Tumor behandelt. Das häufigste Symptom war ein progredienter Exophthalmus, gefolgt von Bulbusverdrängungen, Doppelbildern, Motilitätsstörungen, Chemosis, Schmerzen und Visusverlust. Histologisch handelte es sich in 93 Fällen um gutartige Veränderungen (in absteigender Häufigkeit: Varixknoten; kavernöse Hämangiome; Pseudotumor orbitae; Adenome), in 65 Fällen um maligne Tumoren (in absteigender Häufigkeit maligne Lymphome; Adeno- und adenoidcystische Karzinome, Metastasen, Sarkome).

Schlussfolgerungen:

Intraorbitale Tumoren sind seltene Erkrankungen. Der HNO Arzt wird aber recht häufig wegen zunächst unspezifischer Beschwerden aufgesucht, so dass an die Möglichkeit eines Orbitatumors gedacht werden muss. Die Behandlung ist meist operativ, zumindest muss eine Gewebeprobe aus dem Tumor erfolgen. Derzeit gibt es keine Möglichkeit der nicht invasiven Differenzierung zwischen z.B. einem Pseudotumor orbitae und einem malignen Non-Hodgkin-Lymphom. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist notwendig.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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