CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S356
DOI: 10.1055/s-0038-1640953
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Schlafmedizin: Sleeping Disorders

Eisberg-Tumor als Ursache einer obstruktiven Schlafapnoe?

T Evers
1   Bundeswehrkrh., HNO-Abt., Ulm
,
M Tisch
1   Bundeswehrkrh., HNO-Abt., Ulm
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Einleitung:

Es stellte sich ein 53-jähriger Patient mit einer Raumforderung im Bereich des rechten Gaumenbogens in der Ambulanz unserer HNO-Klinik vor. Zwei Monate zuvor war bei ausgeprägter Tagesmüdigkeit bei dem Patienten eine Schlaflaboruntersuchung durchgeführt und bei einer hochgradigen obstruktiven Schlafapnoe ein CPAP-Gerät angepasst worden. Die HNO-Konsiluntersuchung erfolgte wegen einer ausgeprägten Maskenanpassungsproblematik.

Befund:

Im Rahmen der HNO-Untersuchung zeigte sich eine schmerzlose Vorwölbung der rechten Tonsille. Die weitere Diagnostik ergab einen sehr großen Tumor der Fossa pterygopalatina. Eine präoperativ durchgeführte Feinnadelaspirationszytologie ergab keinen wegweisenden Befund, sodass der Rat zur operativen Entfernung folgte. Histologisch konnte ein Marginalzelllymphom ohne weiteren Therapiebedarf diagnostiziert werden. Nach Entfernung der 8 × 7 cm großen Raumforderung besserte sich – auch ohne CPAP-Therapie – die Tagesmüdigkeit. Im Rahmen einer Kontroll-Polygrafie ergab sich dennoch weiterhin eine deutliche obstruktive Schlafapnoe. Der Patient wurde daraufhin erneut in ein Schlaflabor überwiesen. Hier bestätigte sich der Verdacht und es wurde eine Anpassung der CPAP-Therapie durchgeführt.

Schlussfolgerung:

Anhand dieses Fallberichts verdeutlicht sich sowohl die Notwendigkeit einer HNO-ärztlichen Vorstellung im Rahmen einer neu diagnostizierten obstruktiven Schlafapnoe – ohne die das Lymphom nicht diagnostiziert worden wäre – als auch die Eigenständigkeit der obstruktiven Schlafapnoe als therapiebedürftiges Krankheitsbild auch ohne HNO-ärztlich wegweisenden Befund.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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