Interdisziplinäre Schlafapnoe-Konferenz für Patienten mit CPAP-Intoleranz

Therapieziel bei der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) ist neben der Reduktion der nächtlichen Symptomatik und der Verbesserung der Leistungsfähigkeit im Alltag auch die Verhinderung von kardiovaskulären Folgeerkrankungen. Goldstandard der Behandlung ist die nächtliche kontinuierliche Positivdruckbeatmung mit einer CPAP-Maske. Viele OSA-Patienten tolerieren eine Beatmungsmaske im Schlaf allerdings nicht dauerhaft und bleiben dann oft unversorgt. Eine umfassende Beratung zu Therapiealternativen wird diesen Patienten nämlich selten angeboten, obwohl in bestimmten Fällen sogar eine Heilung durch eine Operation möglich ist. Hier sind insbesondere Patienten mit Tonsillenhyperplasie, Verengungen der Supraglottis oder Kieferfehlstellungen zu nennen. Andere Patienten können sehr gut mit einer Unterkieferprotrusionsschiene versorgt werden, bei Obstruktionen im Zungengrundbereich ist die atemsynchrone Hypoglossusstimulation hochwirksam und bei Adipositas können diätetische oder balearisch-viszeralchirurgische Maßnahmen sinnvoll sein. Um die im Einzelfall optimale alternative Behandlung festzulegen, ist aus unserer Sicht eine interdisziplinäre Beurteilung des Patienten nötig, ähnlich wie es bei onkologischen Therapieentscheidungen üblich ist. An unserer Klinik haben wir daher eine "Schlafapnoe Konferenz" etabliert, bei der die HNO, Pneumologie, MKG und fakulatativ Allgemeinchirurgie und Neurologie gemeinsam und bei anwesendem Patienten die Therapieempfehlung bei obstruktiver Schlafapnoe festlegen.

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Publication Date:
18 April 2018 (online)