Liposarkom der Schilddrüse – Review der Literatur und eines Falls

Einleitung:

Liposarkome der Schilddrüse sind extrem selten. Dies erschwert die Evidenz-basierte Therapie. Hier analysieren wir klinische und histopathologische Eigenschaften berichteter primärer Liposarkome der Schilddrüse. Wir schlossen den Fall einer 82-jährigen Patientin mit selber Diagnose ein, die sich in unserer Klinik vorgestellt hatte.

Methoden:

In Pubmed und Ovid fanden wir zwölf Fälle primärer Schilddrüsen-Liposarkome. Einschließlich der o.g. 82-jährigen Patientin analysierten wir 13 Fälle. Mittels Excel wurden Häufigkeiten der Variablen ermittelt.

Ergebnisse:

Die 13 analysierten Fälle zeigten kein geographisches Cluster bei einem Durchschnittsalter von 58.42 ± 15.99 Jahren. Alle Patienten stellten sich wegen einer schnell wachsenden Raumforderung des Halses vor (n = 13). In fünf Fällen waren umliegende Strukturen infiltriert worden, Fernmetastasen traten bei vier Patienten auf. Insgesamt zeigten die Liposarkome verschiedene histologische Entitäten. Alle berichteten Fälle wurden operiert, 7 davon erhielten eine adjuvante Therapie. Fünf Patienten starben nach der ursprünglichen Vorstellung, fünf zeigten sich ohne Rezidiv, in einem weiteren Fall traten Metastasen auf.

Schlussfolgerungen:

Anders als Angiosarkome der Schilddrüse zeigen Liposarkome kein geographisches Verteilungsmuster. Übereinstimmend lässt sich keine Verbindung zu Iod-Mangel Struma bei Patienten mit Liposarkomen finden. Histologisch sind gut differenzierte Liposarkome schwer von gutartigen lipomatösen Raumforderungen zu unterscheiden. Dementsprechend müssten weitere Analysen wie die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) durchführt werden. Zusammenfassend haben wir einen neuen Fall eines Liposarkoms der Schilddrüse in einen Review der Literatur eingefügt.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)