CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S373
DOI: 10.1055/s-0038-1641011
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen: Salivary Glands/Thyroid Gland

Operative Entfernung beider Submandibulardrüsen bei exzessiver kindlicher Hypersalivation

R Laskawi
1   HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
C Welz
1   HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
M Bergmann
1   HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
D Beutner
1   HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Im vorliegenden Fall wird über einen jungen Patienten berichtet, der an einer ausgeprägten Hypersalivation mit Verlust von Speichel aus der Mundhöhle (Drooling) im Rahmen eines komplexen neurologischen Krankheitsbildes litt. Es wurde eine beidseitige Extirpation der gesunden Submandibulardrüsen (größter Anteil bei der Ruhespeichelproduktion) durchgeführt, da trotz multipler konservativer Therapieversuche bei persistierender Hypersalivation eine massive Einschränkung der Lebensqualität vorlag.

Methode und Material:

Kasuistische Darstellung: Der behandelte Patient leidet an einer Abschluckstörung mit ausgeprägtem Drooling. Seit vielen Jahren wurden multiple konservative Therapieversuche durchgeführt (u.a. Atropin- Tropfen, Botulinumtoxininjektionen). Mehrere durchnässte Halstücher mussten täglich ausgetauscht werden. Der Zustand führte zu einer sozialen Stigmatisierung. Als ultima ratio wurde in enger Kooperation mit den Eltern des Kindes die Indikation zur beidseitigen Entfernung der gesunden Glandula submandibularis gestellt. Die Operation wurde einzeitig in typischer Weise in Intubationsnarkose durchgeführt. Der postoperative Verlauf war komplikationslos.

Ergebnisse:

Schon kurz nach der operativen Entfernung beider Submandibulardrüsen trat eine deutliche Besserung des Droolings ein. Die Anzahl durchnässter Halstücher konnte deutlich reduziert werden.

Schlussfolgerung:

In der Literatur sind verschiedene operative Vorgehensweisen bei persistierendem Drooling beschrieben (Gangverlagerungen, Drüsenextirpationen). In seltenen Fällen einer ausgeprägten persistierenden Hypersalivation ist hierbei die beidseitige Extirpation der Glandula submandibularis in Erwägung zu ziehen.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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