CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S375
DOI: 10.1055/s-0038-1641017
Abstracts
Speicheldrüsen/Schilddrüsen: Salivary Glands/Thyroid Gland

Der Stellenwert der Raman-Spektroskopie (RS) zur Entitäts- und Dignitätsbestimmung von Speicheldrüsentumoren

T Meyer
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg
,
M Steinke
2   Lehrstuhl für Tissue Engineering & Regenerative Medizin der Universität Würzburg, Würzburg
,
E Hartmann
3   Pathologisches Institut der Universität Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
4   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und äs, Würzburg
,
A Scherzad
4   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und äs, Würzburg
,
S Hackenberg
4   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und äs, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die prä- und intraoperative Entitätsbestimmung von Speicheldrüsentumoren (ST) stellt eine große Herausforderung dar. Entitäts- und Dignitätszuordnung ausschließlich anhand histomorphologischer Kriterien sind häufig mit einer großen Unsicherheit verbunden.

Das Raman-Spektrum ist abhängig von der molekularen Zusammensetzung des zu untersuchenden Gewebes. Ziel der Arbeit war die Analyse der Raman-Spektren bei ST verschiedener Entitäten zur Prüfung der Wertigkeit der Methodik. Zudem wird ein Überblick über den Einsatz der RS im Kopf-Hals Bereich gegeben.

Material und Methoden:

Es wurden 10 m dicke, entparaffinierte Schnitte von adenoidzystischen Karzinomen (n = 5) und pleomorphen Adenomen (n = 5) in einer Pilotstudie mit der RS untersucht. Die Messungen erfolgten mit dem BioRam System von CellTool nach Anregung mit dem 785nm Dioden-Laser in den Tumorzellen. Die „The Unscrambler“ X 10.3 Software wurde zur multivariaten Datenanalyse verwendet.

Ergebnisse:

Die Mittelwertspektren zeigten signifikante Unterschiede abhängig von der Tumor-Entität. Die Hauptkomponentenanalyse ergab insbesondere Unterschiede in der 2. und 3. Hauptkomponente, insbesondere differierten die Mittelwertspektren bei 1665nm, 1240nm und 1060nm. In einem „leave-one-out“-Modell wurde eine Sensitivität von 79% bei einer Spezifität von 69% erreicht.

Schlussfolgerung:

Vorhergehende Studien im Kopf- und Halsbereich haben sich in erster Linie auf die Dignitätsbestimmung von maligne veränderter Schleimhaut im Vergleich zu gesundem Gewebe begrenzt. Unsere Daten zeigen vielversprechende Ergebnisse. Die in der RS ermittelten „Bioinformationen“ können zur Entitätsbestimmung von ST verwendet werden. Im Vergleich zu rein histologischen Untersuchungen von Aspirationszytologien scheint die Genauigkeit vergleichbar hoch.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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