Häufigkeit histologischer Subtypen von Parotistumoren – eine retrospektive Analyse von 567 Fällen an einem Kopf-Hals-Tumorzentrum

Parotistumoren zeigen eine große histologische Varianz. Die WHO-Klassifikation unterscheidet 13 benigne und 24 maligne Subtypen. Bis auf einige Fall-Kontroll-Studien spezialisierter Tumorregister existieren kaum Daten zu den histologischen Subtypen. Die Kenntnis des Subtyps ist jedoch von größter Relevanz für die Prognose und Therapieplanung.

Untersucht wurden alle Fälle von Parotistumoren, die zwischen 2008 und 2012 sowie in einer zweiten Gruppe alle die zwischen 2013 und Oktober 2017 in unserer HNO-Klinik behandelt wurden. Insgesamt wurden 567 Fälle in die Auswertung einbezogen. Die Datenerhebung erfolgte anhand der Patientenakte. Die Diagnose wurde in allen Fällen histologisch durch einen Pathologen gesichert.

Zwischen 2008 und 2012 handelte es sich in 238 Fällen (88%) sich um benigne Veränderungen und in 32 Fällen (12%) um maligne Tumoren. In den folgenden 5 Jahren ergaben sich ähnliche Häufigkeiten (297 gutartige). Warthin-Tumore und Pleomorphe Adenome machten in beiden Gruppen mit je etwa 47% und 33% nahezu 80% der benignen Tumoren aus. Seltener waren Zysten (7%) und intraglanduläre Lymphknoten (4%). In der Gruppe der malignen Tumoren waren am häufigsten Plattenepithelkarzinome, Adenokarzinome und Lymphome vertreten. Eine signifikante Änderung der Häufigkeit bestimmter Entitäten ließ sich in den untersuchten Zeiträumen nicht feststellen.

In unserem Patientenkollektiv überwiegten in der Gruppe der Malignome die Plattenepithelkarzinome, Lymphome und Adenokarzinome. In der Gruppe der benignen überwiegten die Warthin-Tumore gegenüber den pleomorphen Adenomen. Unsere Ergebnisse unterscheiden sich somit von der aktuellen Literatur und veranschaulichen nochmals die Notwendigkeit der genaueren Erfassung von Speicheldrüsentumoren im Rahmen einer nationalen Tumordatenbank.

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Publication Date:
18 April 2018 (online)