Z Gastroenterol 2018; 56(05): e33
DOI: 10.1055/s-0038-1654616
POSTER
Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopie 2018 – Wer soll das bezahlen?

D Penz
1   Medico Chirurgicum, Vienna, Austria
,
T Bucsics
2   AKH Wien, Vienna, Austria
,
H Al-Mufti
1   Medico Chirurgicum, Vienna, Austria
,
FA Weiser
1   Medico Chirurgicum, Vienna, Austria
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Ein betriebswirtschaftlicher Vergleich der Kostenentwicklung im Bereich der niedergelassenen Endoskopie, bezogen auf Themenbereiche wie Endoskopanschaffung, Einmalinstrumente, Geräteaufbereitung, Pflegepersonalausbildung, sowie Einhaltung neuer evidenzbasierten Richtlinien (Sedierung, Polypektomie, Hygiene) wurde erstellt.

Methoden:

Die erzielbaren Erlöse wurden aus dem Leistungskatalog der WGKK entnommen, demgegenüber gestellt wurden die dabei entstandenen Kosten am Beispiel der kurativen Koloskopie in der Gruppenpraxis Medico Chirurgicum (Wien). Verglichen wurden die derzeitigen Preise mit jenen vor mindestens 10 Jahren.

Resultate:

Während ein gutes Endoskop im Jahre 1999 zum Preis von 19.434 € erhältlich war, liegen derzeit die Kosten bei ca. 51.600 €, wobei die technische Weiterentwicklung (NBI, HD) zu berücksichtigen ist. Während Krankenhäuser die Mehrwertsteuer gegenrechnen können und über ein Investitionsbudget verfügen, benachteiligt dies den niedergelassenen Bereich. Auch im Bereich der Hygienevorschriften der Endoskope ist eine enorme Preissteigerung in den letzten Jahren wahrnehmbar. 1999 war eine Wannendesinfektion um 221 € ausreichend, nun kommen Kosten von ca. 50.000 € für die chemisch-thermische Waschmaschine (inklusive Wartungsvertrag) auf den/die niedergelassene/n Arzt/Ärztin zu. 3 unabhängige Kostenkalkulationen im Auftrag der Ärztekammer ergaben tatsächliche Kosten von 380 €, während in Wien eine Rückvergütung von knapp 180 € erfolgt. Daraus ergibt sich, dass die niedergelassene Endoskopie derzeit nur mithilfe der privat verrechenbaren Sedierung überleben kann.

Zusammenfassung:

Wie sich in Wien bereits zeigt, haben einige KollegInnen bereits die Endoskopie im niedergelassenen Bereich aufgegeben und müssen sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen anderen Tätigkeiten zuwenden. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt.