Z Gastroenterol 2018; 56(05): e34-e35
DOI: 10.1055/s-0038-1654621
POSTER
Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Registerstudie: Prospektive Evaluation nicht-variköser gastrointestinaler Blutungen am Universitätsklinikum St. Pölten

M Stättermayer
1   Klinische Abteilung für Innere Medizin 2, St. Pölten, Austria
,
F Riedl
1   Klinische Abteilung für Innere Medizin 2, St. Pölten, Austria
,
A Mayer
1   Klinische Abteilung für Innere Medizin 2, St. Pölten, Austria
,
A Maieron
1   Klinische Abteilung für Innere Medizin 2, St. Pölten, Austria
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Publication History

Publication Date:
09 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Gastrointestinale (GI) Blutungen sind eine sehr häufige Ursache für eine Vorstellung im Krankenhaus im klinischen Alltag und stellen nicht selten eine medizinische Notfallsituation dar. Mithilfe dieses Registers (Beginn 01/2018) sollen Daten von Patienten, die im Universitätsklinikum St. Pölten mit einer GI-Blutung behandelt werden gesammelt werden um zukünftig einen Überblick über Inzidenz, Prävalenz, Mortalität und Morbidität zu erhalten. Darüber hinaus dient dieses Register der Evaluation prädiktiver (sowohl klinischer als auch laborchemischer) Parameter für das Überleben von Patienten mit gastrointestinaler Blutung.

Methoden:

Alle Patienten über 18 Jahre, die mit Meläna, Hämatochezie, Hämatemesis oder Anämie und positivem fäkalen okkulten Bluttest (FOBT) zur Endoskopie kommen und bei denen eine variköse Blutung als Ursache der Blutung ausgeschlossen wurde, werden nach Einholen der Einverständniserklärung in das Register aufgenommen. Die Abklärung erfolgt mittels Gastroskopie, Coloskopie bzw. falls erforderlich mittels weiterführender diagnostischer Verfahren.

Ergebnisse:

Zum Zeitpunkt der Einreichung wurden insgesamt 60 Patienten eingeschlossen. Hiervon waren 43,3% Frauen (n = 26). Das Durchschnittsalter lag bei 74,6 ± 13,9 Jahren (Altersumfang: 36,3 – 92,3 Jahre). Bei der Mehrzahl der Patienten, die endoskopiert wurden, konnte eine eindeutige (n = 26 [43,3%]) bzw. eine wahrscheinliche (n = 19 [31,7%]) Blutungsquelle identifiziert werden, bei 14 Patienten (23,3%) konnte jedoch keine gefunden werden. Am häufigsten traten Blutungen im oberen GI-Trakt auf (n = 28 [46,7%]). Patienten mit oberer GI-Blutung waren jünger als Patienten mit unterer GI-Blutung (70,3 ± 13,7 vs. 78,9 ± 7,6 Jahre). Patienten mit Blutungen im unteren GI-Trakt hatten signifikant häufiger (93,3%) gerinnungsbeeinflussende Medikamente als Patienten mit oberer GI-Blutung (55,6%, P = 0,011). Sechs Patienten (10,0%) verstarben, wobei zwei Fälle (3,3%) in eindeutig kausalem Zusammenhang mit der Blutung standen.

Schlussfolgerung:

Nicht-variköse gastrointestinale Blutungen sind zumeist im oberen GI-Trakt lokalisiert. Patienten mit Blutungen im unteren GI-Trakt waren älter und hatten häufiger eine Therapie mit gerinnungsbeeinflussenden Substanzen. In fast einem Viertel der Patienten konnte keine Blutungsquelle identifiziert werden.