Z Gastroenterol 2018; 56(05): e36
DOI: 10.1055/s-0038-1654626
POSTER
Gastroenterologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie der malignen Gallengangsobstruktion – Eine retrospektive Analyse im Ordensklinikum Elisabethinen Linz

M Weitersberger
1   Gastroenterologie und Hepatologie; Interne 4, Linz, Austria
,
A Ziachehabi
1   Gastroenterologie und Hepatologie; Interne 4, Linz, Austria
,
S Gerstl
1   Gastroenterologie und Hepatologie; Interne 4, Linz, Austria
,
R Függer
2   Ordensklinikum Elisabethinen Linz/Chirurgie, Linz, Austria
,
R Schöfl
1   Gastroenterologie und Hepatologie; Interne 4, Linz, Austria
,
A Maieron
3   Innere Medizin 2, Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Austria
,
S Hametner
1   Gastroenterologie und Hepatologie; Interne 4, Linz, Austria
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Inzidenz des Cholangiozellulären Karzinoms beträgt 4,4/100 000 Einwohner. Die Therapie der malignen Choledochusstenose wird, je nach Tumorausdehnung und Biovitalität, in ein operatives Procedere mit kurativer Zielsetzung und in ein palliatives Setting mittels Stenting ± Radiofrequenzablation (RFA) unterschieden. Ziel dieser Analyse ist es, das Überleben der einzelnen therapeutischen Algorithmen im Ordensklinikum Linz, Elisabethinen, zu vergleichen.

Methode:

41 Patienten wurden zwischen August 2011 und Jänner 2018 im Ordensklinikum Elisabethinen Linz aufgrund einer malignen Choledochusstenose vorstellig. Es wurde versucht mittels ERCP nach Bismuth zu klassifizieren. Im interdisziplinären Tumorboard wurde je nach Tumorausdehnung, Fernmetastasierung und Biovitalität des Patienten der Entschluss hinsichtlich kurativer/palliativer Zielsetzung gefasst und das weitere Procedere festgelegt.

Resultat:

Das durchschnittliche Patientenalter betrug 70,8 Jahre ± 11,3, wovon 53,7% weiblich (n = 22) waren. 36 (89%) Patienten konnten nach den Bismuth Kriterien eingeteilt werden: Typ 1 (n = 3), Typ 2 (n = 6), Typ 3 (n = 11), Typ 4 (n = 16). Insgesamt konnten 5 Patienten nicht klassifiziert werden. 15 Patienten (36,6%) wurden operiert, wovon fünf zuvor eine Leberaugmentation hatten. Trotzdem entwickelten 2 Patienten postinterventionell ein Leberversagen. Bei 25 Patienten (60,9%) entschied man sich für ein primäres Stenting. Im Beobachtungszeitraum verstarben 34 Patienten (81,2%). Die mittlere Überlebenszeit betrug 16,3 Monate. Je nach Stadium betrug die mittlere Überlebenszeit in Monaten: Stadium I: 12,5; II: 8,2; III: 17,2; IV: 13,4. Die mittlere Überlebenszeit von Patienten die operativ versorgt wurden betrug 30,9 Monate. Bei primär palliativen Patienten zeigte sich eine mittlere Überlebenszeit von 9,5 Monate. Bei dem Patient, bei dem keine Intervention notwendig war, lebte noch 3 Monate.

Diskussion:

Sowohl chirurgisch als auch gastroenterologisch stellte die maligne Choledochusstenose eine Herausforderung dar. Der einzige kurative Ansatz ist die Chirurgie. Um ein postinterventionelles Leberversagen zu vermeiden, sollte eine exakte Bestimmung der Restleberfunktion, evtl. mittels LIMAX/Volumetrie, erfolgen und gegeben falls, eine Leberaugmentation durchgeführt werden.