Zusammenfassung
Der blutgerinnungshemmende Wirkstoff des medizinischen Blutegels (Hirudo medicinalis),
Hirudin, hat sich als Antikoagulans mit besonderer Wirkungsqualität erwiesen. Die
Gentechnologie macht es heute möglich, diese Substanz in größeren Mengen herzustellen
und damit klinisch als Antikoagulans nutzbar zu machen. Pharmakologisch-toxikologische
Untersuchungen zeigten, daß, abgesehen vom antikoagulatorischen Effekt, rekombinantes
Hirudin pharmakodynamisch inert ist und in vivo gut vertragen wird. Damit rückt 30
Jahre nach seiner ersten Isolierung sowie biochemischen und pharmakologischen Charakterisierung
Hirudin erneut in das Interesse: Sein Einsatz in der Klinik wird zu entscheidenden
Fortschritten in Prophylaxe und Therapie thromboembolischer Erkrankungen beitragen.