Zusammenfassung
Das humane Fibrinogen hat ein Molekulargewicht von 340 kD und eine Struktur, die mit
(Aα, Bβ, γ)2 beschrieben werden kann. Es ist ein außerordentlich heterogenes Protein, da zahlreiche
Bereiche des Moleküls während oder nach der Biosynthese modifiziert werden, die Modifikationen
gewöhnlich unvollständig sind und in einzelnen Molekülen unterschiedlich kombiniert
sein können. Die bis jetzt bekannten Modifikationen sind: alternative Prozessierung
bei der Synthese, Phosphorylierung, Sulfatierung, Hydroxylierung, Oxidierung, Amid-AmmoniakVerlust,
Glykosylierung, proteolytischer Abbau und genetischer Polymorphismus. Hieraus kann
berechnet werden, daß das Fibrinogen in mehr als einer Million nichtidentischer Formen
im Blut jedes Menschen vorhanden ist. Bei einigen Modifikationen ist eine Beziehung
zu Erkrankungen bekannt. Zusätzliche Modifikationen entstehen durch Mutationen und
führen zu Dysfibrinogenämien, die schon bei mehr als 80 Familien in ihrer Struktur
aufgeklärt wurden.
Schlüsselwörter
Fibrinogen - Variante - Polymorphismus - genetische Variante - Heterogenität - Risikofaktor
- Herz-Kreislauf-Krankheit - Phosphorylierung - Sulfatierung - Glykosylierung