Zusammenfassung
Die rasante Entwicklung in der Aufklärung angeborener Gerinnungsdefekte, nicht zuletzt
durch den Einsatz der molekulargenetischen Diagnostik, hat die Erfolgsrate bei der
Ursachenklärung von Thrombosen in den letzten fünf Jahren signifikant erhöht. Die
Prävalenz der Thrombophilie wird mit 1 :2500-5000 angegeben und ist somit doppelt
so hoch wie die klinisch relevanter Störungen, die mit einer Blutungsneigung einhergehen.
Die häufigsten Ursachen der hereditären Thrombophilie, die aktivierte Protein-C-Resistenz,
Prothrombinvariante G20210A, Antithrombin-, Protein-C- und Protein-S-Mangel bzw. -dysfunktion
sowie die Hyper-homocysteinämie werden hinsichtlich ihrer molekulargenetischen Grundlage,
ihres Pathomechanismus, analytischen Besonderheiten und möglicher Therapie beschrieben.
Die hereditäre Thrombophilie gilt mittlerweile als Multigendefekt, deren Abklärung
anzuraten ist, da sich hieraus für weitere Familienmitglieder in der Prophylaxe und
der Therapie betroffener Probanden wichtige therapeutische Konsequenzen ergeben.
Schlüsselwörter
Hereditäre Thrombophilie - Thromboseneigung - Hyperkoagulabilität - molekulargenetische
Defekte