Rofo 2018; 190(10): 868-869
DOI: 10.1055/s-0038-1667233
Wissenschaftliche Vorträge 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wirbelsäulen- und Beckenaufnahme im Skelettstatus bei Verdacht auf Kindesmisshandlung

M Born
1   Universität Bonn, Radiologische Klinik – Kinderadiologie -, Bonn, Deutschland
,
F Schwier
2   Universität Bonn, Kinderschutzleitlinie, Bonn, Deutschland
,
I Franke
3   Universität Bonn, Pädiatrie, Bonn, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
10 September 2018 (online)

 

Methoden:

Literaturecherche zur Inzidenz von Frakturen der Wirbelsäule und des Beckens im Skelettstatus (SS) bei Verdacht auf Kindesmisshandlung.

Ergebnisse:

Die Häufigkeit, mit der WS- und Beckenfrakturen in den gefundenen Studien als einzige und völlig asymptomatische Verletzung im Falle einer Kindesmisshandlung gefunden werden, ist sehr gering.

Diskussion:

⅔ der Strahlendosis eines SS entfällt auf diese beiden Aufnahmen, die andererseits nur sehr selten eine okkulte, also völlig asymptomatische Fraktur als einzigen Befund eines SS ergeben. Diese Dosis könnte der Mehrzahl der Kinder erspart werden, wenn die beiden Aufnahmen nur in solchen Fällen angefertigt werden, bei denen in den übrigen Aufnahmen des SS zumindest eine einzige Fraktur gefunden wird. Alle symptomatischen/klinisch auffälligen Befunde sind unabhängig vom SS ohnehin zu röntgen.

Schlussfolgerung:

Empfehlung der Leitlinienkommission, die Rö-Aufnahmen der WS seitlich und des Beckens ap nur bei mindestens einer Fraktur im restlichen SS anzufertigen.