Rofo 2018; 190(10): 867
DOI: 10.1055/s-0038-1667248
Wissenschaftliche Vorträge 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Off-site Evaluation von Cine-loop Gallenwegssonografien bei Links-Split-Lebertransplantierten Kindern – Vergleich von Sonografie und MRCP

M Tozakidou
1   UKE, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Abteilung Kinderradiologie, Hamburg, Deutschland
,
M Groth
1   UKE, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Abteilung Kinderradiologie, Hamburg, Deutschland
,
U Herden
2   UKE, Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie, Hamburg, Deutschland
,
L Fischer
2   UKE, Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie, Hamburg, Deutschland
,
J Herrmann
1   UKE, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Abteilung Kinderradiologie, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
10 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Vergleich der Darstellbarkeit von Gallenwegsveränderungen durch standardisierte Sonografie mit der Magnetresonanz-Cholangiopankreaticografie (MRCP) bei Kindern nach Splitlebertransplantation.

Material und Methoden:

Zwölf pädiatrische Patienten mit Splitlebertransplantation II/III (Alter 5 m-16J., Median 3,75J.) mit Sonografie (paraaxiale Cine-loops in B-Bild und Farbdoppler-Modus, Curved-array-Sonde 1 – 6 MHz, Logiq E9, GE Medical Systems) und MRCP wurden retrospektiv evaluiert. Die Gallenwege wurden für jedes Segment II und III (insgesamt 24 Segmente) durch 2 unabhängige Reader anhand der standardisierten Sonografie off-site in Bezug auf die Weite der Gallenwege und die mögliche Ursache der Obstruktion beurteilt und mit dem Goldstandard bestehend aus Ergebnissen der MRCP, der vollständigen Sonografie (inklusive 15 MHz Sonde) sowie ggf. ergänzenden OP-Berichten verglichen.

Ergebnisse:

Alle Lebersegmente konnten durch beide Reader in der off-site Sonografie richtig anatomisch zugeordnet werden. In der off-site Sonografie konnten in 6 von 8 Patienten bzw. in 11 (6 × in Segment II, 5 × in Segment III) von 16 Segmenten Gallenwegserweiterungen (≥2 mm) erkannt werden. In 5 Segmenten zeigte die MRCP Gallenwegserweiterungen (Mittelwert: 3,1 mm, Reichweite: 2,2 – 4,4 mm), die in der off-site Sonografie entweder nur als akzentuiert (1 mm) oder nicht als erweitert beschrieben wurden. Bei einem Patienten wurde ein segmentaler Gallenweg in der initialen off-site Bewertung aufgrund kompletter Verlegung durch Sludge nicht erkannt, allerdings lieferte in diesem Fall die retrospektive Beurteilung der vollständigen Sonografie inklusive hochauflösender Sonden in Zusammenschau mit der MRCP ergänzende Hinweise auf die Genese der Obstruktion. Die Messergebnisse der Gallenwegsweite eines off-site Readers zeigten jeweils eine sehr starke Korrelation mit den Ergebnissen der on-site Sonografie (r = 0,867) und der MRCP (r = 0,8554).

Schlussfolgerungen:

Die standardisierte Sonografie ermöglicht eine relativ zuverlässige Detektion erweiterter Gallenwege auf Segmentebene bei Links-Split-Transplantierten. In einigen Fällen erscheint die komplementäre Nutzung der MRCP und Sonografie sinnvoll um zusätzliche Hinweise auf die Genese einer Obstruktion zu erhalten.