Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(04): 249
DOI: 10.1055/s-0038-1668291
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wirkeffekte serieller Ganzkörperkältetherapie (sGKKT) bei Psoriasis-Arthritis (PsA)

E Stock
1   Professur für Internistische Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin; Universität Gießen; Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
,
G Dischereit
1   Professur für Internistische Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin; Universität Gießen; Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
2   Rheumazentrum Mittelhessen, Bad Endbach
,
U Lange
1   Professur für Internistische Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin; Universität Gießen; Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Mittels sGKKT konnten in einer Pilotstudie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen positive Wirkungen auf Parameter der funktionalen und funktionellen Gesundheit sowie proinflammatorische Zytokine objektiviert werden (1). Ob sich diese Effekte auch bei einem größeren Kollektiv von Patienten mit PsA nachweisen lassen, war das Ziel der prospektiven, randomisierten Studie.

Methoden:

Eingeschlossen wurden 36 Patienten mit PsA und einer multimodalen rheumatologischen Komplextherapie (MRKT). Nach Randomisierung erhielten 21 (Interventionsgruppe = IG) zusätzlich eine sGKKT (6 Applikationen in 16 Tagen, initial 90 s mit Steigerung auf 180 s, Temperatur -110 bis -170 °C), die anderen 15 Patienten erhielten nur die MRKT und dienten als Kontrollgruppe (KG). Zu den Zeitpunkten vor (baseline = V0), nach 6 Behandlungen (V1) sowie 3 Monaten nach der letzten Applikation (V2) wurden folgende Outcome-Parameter bestimmt: HAQ, FFbH, DAS28, VAS (letzten 7 Tage), Schmerzmedikation, die Zytokine Interleukin(IL)-1, IL-6 und TNF-α. In der IG wurde zusätzlich der PASI analysiert.

Ergebnisse:

Versus der KG kam es in der IG zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzen (VAS), bis zu 3 Monate anhaltend (p < 0,003). Ebenso war eine signifikante Reduktion der Psoriasiseffloreszenzen (PASI: P < 0,001) und der Krankheitsaktivität (DAS28: p < 0,001) sowie eine Verbesserung der Selbständigkeit (HAQ: P < 0,012) direkt nach der Therapie objektivierbar. In der IG konnte in 73,33% parallel eine Verminderung der Schmerzmedikation (NSAR/Analgetika) detektiert werden. Nach 3 Monaten war eine verminderte Schmerzmedikation noch bei 41,66% gegeben.

Schlussfolgerungen:

Die sGKKT resultierte in einer signifikanten mittelfristigen Abnahme von Schmerzen, ohne dass sich hierfür auf molekularer Ebene ein Korrelat objektivieren ließ. Die sGKKT im Rahmen einer MRKT stellt eine sinnvolle ambulante Behandlungsmethode nicht nur zur Schmerzminimierung und Verringerung der Schmerzmedikation, sondern auch zur Abnahme der Psoriasiseffloreszenzen sowie zur Besserung der Krankheitsaktivität und Selbständigkeit dar.

Literatur:

[1] Lange U et al. (2008) Med Klin 103;383 – 8.