Z Gastroenterol 2018; 56(08): e198
DOI: 10.1055/s-0038-1668651
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Reflux- und eosinophile Ösophagitis – Donnerstag, 13. September 2018, 17:30 – 18:18, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapeutisches Management der eosinophilen Ösophagitis – eine Umfrage unter niedergelassenen Gastroenterologen in Deutschland (bng)

S Miehlke
1   Magen-Darm-Zentrum, Facharztzentrum Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
C Schlag
2   II. Medizinische Klinik, Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität, München, Deutschland
,
R Loibl
3   bng-Verbandsmanagement, Straubing, Deutschland
,
U von Arnim
4   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
D Mainz
5   Gastroenterologische Schwerpunktpraxis, Saarlouis, Deutschland
,
J Labenz
6   Innere Medizin, Diakonie Klinikum, Jung-Stilling-Krankenhaus, Siegen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine allergen-/immun-vermittelte, chronisch-entzündliche Erkrankung der Speiseröhre. Ziel dieser Umfrage war es, das therapeutische Management der EoE unter niedergelassenen Gastroenterologen in Abwesenheit nationaler Leitlinien zu untersuchen.

Methodik:

Zwischen 11/2017 und 1/2018 wurde eine online-Umfrage unter bng-Mitgliedern (n = 1126) durchgeführt. Der Fragebogen enthielt insgesamt 22 Fragen zu allgemeinen, diagnostischen und therapeutischen Aspekten der EoE. Die Daten wurden elektronisch mittels SurveyMonkey erfasst und ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Responderrate betrug 28% (n = 316). Die Mehrzahl behandelt und überwacht die Patienten selbst (85%). Als primäre Therapie bei neu diagnostizierter EoE wurden genannt: PPI 37%, topische Steroide 34%, Eliminationsdiät 4%, Kombinationstherapien 25%. Das PPI-Regime war heterogen: 1x täglich 4 Wochen (20%) oder 8 Wochen (31%), 2x täglich 4 Wochen (29%) oder 8 Wochen (20%). Budesonid war das bevorzugte Steroid (63%), mehrheitlich als Vernebler geschluckt (45%) oder als flüssige Suspension (40%). Als Eliminationsdiät (ED) wurde am häufigsten die 6-Food-ED genannt (54%), gefolgt von der Allergietest-gesteuerten ED (17%), der 2-Food-ED (14%) und der 4-Food-ED (11%). Die endoskopische Dilatation führen nur 9% der Responder selber durch. Die Mehrzahl überprüft den Therapieerfolg nach 12 Wochen (42%) oder nach 8 Wochen (23%). 47% bzw. 23% gaben an, dass 25 – 50% bzw. > 50% der Patienten eine Langzieittherapie benötigen. 84% der Responder wünschen sich eine DGVS-Leitlinie zur EoE.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Heterogenität im therapeutischen Management der EoE und unterstreichen die Notwendigkeit einer nationalen Leitlinie.