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DOI: 10.1055/s-0038-1668727
Transvaginaler overlapping Sphinkterrepair mit plastischer Dammrekonstruktion bei Dammriss 4.° nach vaginaler Entbindung
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Hintergrund:
Patientin 29 Jahre mit Dammriss 4.° nach vaginaler Entbindung mit Stuhlinkontinenz Grad 3 ohne primäre operative Rekonstruktion.
Methode:
DRU/Proktoskopie: Dammriss 4.° mit Kontakt der vaginalen Hinterwand zum Anus, Sphinkterdefekt, Vorwölbung der Rektumvorderwand durch die Vagina, keine Fistel.
Endosonografie: Sphinkterdefekt (Externus/Internus) 10 – 2 Uhr SSL.
Manometrie: erniedrigter Kneif- und Ruhedruck.
MRT: Beckenbodeninsuffizienz.
Operative Prozedur: Interdisziplinär erfolgte die anale Sphinkterrekonstruktion mittels Direktnaht der Sphinkterenden in überlappender Technik mit plastischer Rekonstruktion des Dammes durch einen modifizierten Bulbospongiosus Muskelflap und eine posteriore Kolporrhaphie mit protektivem Ilestoma (2 Monate).
Ergebnis:
Die Prävalenz von 3.° und 4.° Dammrissen variiert zwischen 3 – 25%. Die Stuhlinkontinenzrate liegt bei 31%.
Vorausgegangene Studien über anteriore Sphinkterrekonstruktionen bei Stuhl-inkontinenz ergaben gute Kurzzeitergebnisse (Zufriedenheit in 70 – 90%), deutlich schlechtere Langzeitergebnisse > 5 Jahre (46 – 62%).
Eine andere Option ist die Gracilisplastik mit Erfolgsraten von 80% im 1. Jahr, die Rate an Wundheilungsstörungen ist jedoch relativ hoch (9 – 26%).
Somit stellt die interdisziplinäre transvaginale Rekonstruktion des analen Sphinkters mit plastischer Dammrekonstruktion eine gute Alternative im Vergleich zur alleinigen Sphinkterrekonstruktion oder der Gracilisplastik dar.
Schlussfolgerung:
In unserem Fall ist die interdisziplinäre transvaginale Sphinkter- und Dammrekonstruktion sehr effektiv mit einem guten funktionellen und ästhetischen Ergebnis nach 8 Monaten Follow-up. Keine Stuhlinkontinenz, guter Kneif- und Ruhedruck.