Z Gastroenterol 2018; 56(08): e238
DOI: 10.1055/s-0038-1668749
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreaschirurgie: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 14:50 – 16:26, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine Kombination aus blutbasierten Biomarkern zur nichtinvasiven Diagnose des resektablen duktalen Adenokarzinom des Pankreas

T Ettrich
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
,
A Berger
2   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin 1, Ulm, Deutschland
,
D Schwerdel
2   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin 1, Ulm, Deutschland
,
A Reinacher-Schick
3   Ruhr-Universität Bochum, Hämatologie, Onkologie & Palliativmedizin, Bochum, Deutschland
,
H Algül
4   Technische Universität München, Klinik für Innere Medizin I, München, Deutschland
,
A König
5   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
E Gallmeier
6   Universitätsklinik Marburg, Klinik für Gastroenterologie und Endokrinologie, Marburg, Deutschland
,
K Wille
7   Johannes-Wesling-Klinikum Minden, Klinik für Hämatologie und Onkologie, Minden, Deutschland
,
S Daum
8   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gastroenterologie, Berlin, Deutschland
,
M Geissler
9   Klinikum Esslingen, Klinik für Innere Medizin, Esslingen, Deutschland
,
A Tannapfel
10   Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Pathologie, Bochum, Deutschland
,
W Uhl
11   Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Chirurgie, Bochum, Deutschland
,
T Seufferlein
2   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin 1, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Aufgrund der schlechten Prognose des duktalen Adenokarzinoms des Pankreas (PDAC) wären Biomarker wünschenswert, die eine frühe und nichtinvasive Diagnose ermöglichen. Zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) wurde bereits in der metastasierten, jedoch bisher kaum in der resektablen Situation beim PDAC untersucht. Der einzige validierte Serummarker CA19 – 9 bietet nur mäßige Sensitivität und Spezifität. Kürzlich wurde von erhöhten Thrombospondin-2 (THBS2) Konzentrationen in verschiedenen Stadien des PDAC berichtet.

Ziele:

Ziel dieser Arbeit war es, die Sensitivität und Spezifität des blutbasierten Nachweises eines resektablen PDAC durch die Kombination von THBS2 mit weiteren Markern zu verbessern, um die Differentialdiagnose von suspekten Pankreasläsionen zu unterstützen.

Methodik:

39 Patienten der NEONAX-Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02047513) mit histologisch gesichertem PDAC wurden studienunabhängig retrospektiv untersucht. 15 Patienten mit gutartiger Pankreaserkrankung (IPMN) dienten als Kontrolle. Blutproben wurden zum Zeitpunkt der Krankheitsdiagnose gesammelt. Die KRAS-Genotypisierung der ctDNA erfolgte durch digital droplet PCR für die 7häufigsten KRAS-Mutationen bei PDAC. CA19 – 9- (Roche; cut-off 55U/ml) und THBS2- (Quantikine; R&D Systems; cut-off 42 ng/ml) Spiegel wurden mittels ELISA bestimmt.

Ergebnis:

PDAC-Patienten (12,6 ng/ml) wiesen signifikant mehr cfDNA auf, als IPMN-Patienten (5,5 ng/ml; p = 0,0006). Bei 5% der PDAC- und 7% der IPMN-Patienten waren KRAS-Mutationen in der ctDNA nachweisbar. CA19 – 9 war bei 56% und THBS2 bei 44% der PDAC-Patienten erhöht. Beide Marker waren bei keinem der IPMN-Patienten erhöht. Folglich erwies sich die parallele Bestimmung der THBS2- und CA19 – 9-Konzentrationen als am besten geeignet, um die PDAC Kohorte mit einer Sensitivität von 77% und einer Spezifität von 100% von der IPMN Kohorte abzugrenzen.

Schlussfolgerung:

Die kombinierte Bestimmung von THBS2 und CA19 – 9 im Blut kann die Diagnose von Pankreasläsionen im resektablen Stadium der Erkrankung verbessern. Während die gesamte cfDNA-Menge bei Patienten mit gutartigen und bösartigen Pankreasläsionen unterschiedlich ist, war die KRAS-Genotypisierung nicht nützlich, was eventuell auf die geringe Tumorlast zurückzuführen ist.