Z Gastroenterol 2018; 56(08): e240
DOI: 10.1055/s-0038-1668756
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreaschirurgie: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 14:50 – 16:26, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühpostoperatives Outcome in der Pankreaschirurgie – Ergebnisse einer multizentrischen Beobachtungsstudie

F Meyer
1   Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
H Ptok
1   Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
H Dralle
2   Universitätsklinikum Essen, Sektion Endokrine Chirurgie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
,
I Gastinger
3   Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg, AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Die Hospitalletalität nach komplexen Pankreasresektionen muss in der Analyse einen risikoadjustierten Klinikvergleich mit kontinuierlicher Auswertung unter Berücksichtigung der Eingriffshäufigkeit und des perioperativen Managements einbeziehen.

Material/Methoden:

Im Rahmen der „Prospektiven Evaluationsstudie Elektive Pankreaschirurgie“ (PEEP) wurden im 3-Jahres-Zeitraum vom 01.01.2006 – 31.12.2008 insgesamt 2.003 Patienten eingeschlossen, die in 27 Kliniken einem resektiven Pankreaseingriff unter elektiven Kautelen unterzogen wurden. Neben der Evaluierung der aktuellen chirurgischen Behandlungssituation interessierte insbesondere die komplexe Untersuchung der Hospitalletalität als härtestes Qualitätskriterium.

Ergebnisse:

Im Gesamtkrankengut (n = 2003) verstarben während des Klinikaufenthaltes 75 Patienten (3,7%). Insgesamt wurden nach 1.045 partiellen Pankreatikoduodenektomien (PD) 43 Verstorbene (4,1%) registriert. Ähnlich niedrige Hospitalletalitätsraten wurden nach totaler Duodenopankreatektomie (3,8%) sowie nach Pankreaslinksresektion (1,9%) beobachtet. Hinsichtlich der univariaten Risikostratifizierung zeigte im Gesamtkrankengut nur das fortgeschrittene Alter und ein ASA-3- und -4-Stadium einen signifikanten Einfluss auf die Hospitalletalität. Die multivariate Regressionsanalyse in der PD-Gruppe unterstreicht mit einem gesteigerten Transfusionsbedarf und dem verzögerten enteralen Kostaufbau als Folge spezifischer Komplikationen den engen Zusammenhang mit der Hospitalletalität. Signifikante Unterschiede hinsichtlich der Hospitalletalität wurden in den beiden „Volume“-Gruppen 10 – 20 vs. > 20 für die 831 partiellen Duodenopankreatektomien bei Adenokarzinomen und chronischer Pankreatitis nachgewiesen.

Diskussion:

Eine adäquate Hospitalletalitätsrate im kontinuierlichen Benchmarking ist Ausdruck einer akzeptablen Struktur- und Behandlungsqualität im Rahmen der resektiven Pankreaschirurgie. Die Teilnahme der Kliniken mit komplexen onkochirurgischen Eingriffen an multizentrischen klinischen Beobachtungsstudien im Rahmen der chirurgischen Versorgungsforschung erscheint sinnvoll, denn die Ergebnisse solcher Studien können einen Beitrag zu praxisrelevanten Entscheidungen leisten.