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DOI: 10.1055/s-0038-1668793
Verbesserungsstrategien der Normothermen ex vivo Leberperfusion im experimentellen Rattenmodel mittels Plasmaexpansion und Kupffer Zell Hemmung durch Glycin
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Der bestehende Mangel an geeigneten Spenderorganen wird durch die steigende Prävalenz an extended criteria Spendern noch verschärft. Steatotische Lebern oder solche von alten Spendern sind empfindlicher gegenüber dem Ischämie-Reperfusions Schaden nach klassischer Kaltlagerung. Aus diesem Grund wird die normotherme ex vivo Perfusion als Alternative erforscht.
Ziele:
Zur präklinischen Erforschung der normothermen ex vivo Leberperfusion wird ein standardisiertes, stabiles Kleintiermodel benötigt. Die Plasmaexpansion und die Kupffer Zell Hemmung sollen homogene Perfusionsbedingungen ermöglichen.
Methodik:
Das Perfusionssystem besteht aus einer eigens-entworfenen Organkammer, einer druckgesteuerten Pumpe und einem Oxygenator. Lebern von männlichen Wistar Ratten wurden 6 Stunden bei 37 °C über die Pfortader mit Erythrozyten-angereichertem Medium perfundiert. Zur Plasmaexpansion wurde ein zweiter Kreislauf mit kaliumarmen Dialysat über eine Dialysemembran verbunden. Die Kupffer Zell Hemmung wurde durch Glycingabe (12 mM) bei der Entnahme, der Lagerung und durch kontinuierliche Zugabe während der Perfusion (0,5 ml/h mit 1,2 M) erreicht.
Ergebnis:
Die portalen Druckverläufe und die Transaminasenkonzentrationen zeigten keine Unterschiede während der Perfusion. Die Plasma Expansion führte zu signifikant niedrigeren Kalium-, Glukose- und Harnstoffkonzentrationen (p < 0,01). Die volumenkorrigierte Harnstoffproduktion (96,25 mg ± 5,15 vs. 250,00 mg ± 11,73; p < 0,01) als auch die Gallesekretion (8,8 mg/g/h ± 5,65 vs. 23,02 mg/g/h ± 3,8; p = 0,04) war mit Dialysekreislauf signifikant höher. Beide Behandlungen zeigten einen positiv synergistischen Effekt in den Hämatoxylin-Eosin Färbungen durch weniger sinusoidale Dilatation und Zelluntergang in der pathologischen Begutachtung, bestätigt durch eine immunhistochemische ssDNA Färbung. Die TNF-alpha mRNA Expression war in der mit Glycin behandelten Gruppe signifikant hoch reguliert und mehr CD68 positive Zellen nachweisbar.
Schlussfolgerung:
Die Verbesserte Mikroperfusion durch Kupffer Zell Hemmung und die physiologischeren Perfusionsbedingungen durch die Plasmaexpansion verbessern das Perfusionsergebnis der normothermen ex vivo Leberperfusion in einem Rattenmodell erheblich.