Z Gastroenterol 2018; 56(08): e255
DOI: 10.1055/s-0038-1668799
Kurzvorträge
Leber und Galle
Prädiktion und Bestimmung von Funktion und Regenerationfähigkeit der (Rest-)Leber – Freitag, 14. September 2018, 12:00 – 13:28, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung der Acoustic Radiation Force Impulse-Werte zur Detektion von fortgeschrittener Leberschädigung (ACLD) anhand der histologischen und mini-laparoskopischen Referenzen

J Backhus
1   Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Hänle
1   Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
T Seufferlein
1   Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
E Zizer
1   Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Der Detektion einer fortgeschrittenen Lebererkrankung (ACLD) kommt eine wesentliche Rolle im klinischen Alltag zu – nachdem dies über Jahre hinweg nur anhand einer histologischen Untersuchung möglich war, wurde diese Diagnose über die letzten Jahre mittels elastographischer Methoden (z.B. Acoustic Radiation Force Impulse = ARFI) zunehmend auch nicht-invasiv gestellt. Die entsprechenden Cut-off-Werte wurden jedoch ausschließlich bezogen auf histologische Untersuchungen ermittelt. Aus mehreren Studien ist jedoch bekannt, dass eben in diesem Punkt das Hinzuziehen von mini-laparoskopischer Untersuchung (ML) der Leberoberfläche eine sensitivere Detektion von ACLD ermöglicht.

Ziel:

Ermittlung der optimalen Cut-off-Werte für ARFI-Untersuchung der Leber zur Detektion von ACLD- und Leberzirrhose anhand der histologischen und der mini-laparoskopischen Ergebnisse.

Methodik:

Unizentrische Auswertung von Daten zu 103 Patienten mit vorliegenden Ergebnissen bzgl. der ARFI-Untersuchung, sowie einer histologischen und mini-laparoskopischen Beurteilung der Leber. Die Ermittlung der optimalen Cut-off-Werte zur Detektion einer ACLD (Fibrosestadium nach Desmet F> 2) erfolgte durch die Bestimmung des jeweiligen Youden-Index.

Ergebnis:

Die Diagnose einer ACLD mittels histologischer Untersuchung alleine ergab einen optimalen Cut-off für die korrespondierende ARFI-Untersuchung von 1,2 m/s; die Hinzunahme der korrespondierenden Informationen aus der ML-Untersuchung ergab eine Korrektur auf 1,4 m/s durch die ML-Diagnose der ACLD alleine, bzw. auf 1,5 m/s durch die Kombination aus beiden Diagnostikmethoden.

Schlussfolgerung:

Die Kombination aus mini-laparoskopischer und histologischer Untersuchung der Leber zur Detektion einer fortgeschrittenen Leberschädigung führt zu Veränderung der entsprechenden ARFI-Cut-off-Werte verglichen mit der histologischen Untersuchung der Leber alleine. Dies sollte bei der Interpretation der entsprechenden ARFI-Ergebnisse und Festlegung der ARFI-Cut-off-Werte mitberücksichtigt und ggf. korrigiert werden.