Z Gastroenterol 2018; 56(08): e304
DOI: 10.1055/s-0038-1668927
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Ösophagus- und Magenkarzinom: Risiko- und Prognosefaktoren – Freitag, 14. September 2018, 09:25 – 10:37, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Metabolom-Analyse bei Patienten mit Barrett-Ösophagus und Barrett-Karzinom

R Thieme
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
R Stier
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
N Kreuser
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
S Niebisch
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
M Mehdorn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
O Lyros
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
Y Moulla
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
B Jansen-Winkeln
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
U Ceglarek
2   Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Leipzig, Deutschland
,
I Gockel
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Die Bedeutung des Metaboloms ist bei Patienten mit Barrett-Ösophagus und -Karzinom bisher noch nicht hinreichend untersucht. Das Vorhandensein einer intraepithelialen Metaplasie des Ösophagus (Barrett-Ösophagus) stellt jedoch einen Risikofaktor dar, ein ösophageales Adenokarzinom zu entwickeln. Beim Großteil der Patienten mit Barrett-Karzinom wird dieses allerdings erst bei der erstmaligen endoskopischen Untersuchung entdeckt. Eine effektive und kostengünstige Überwachungsstrategie von Patienten mit Barrett-Ösophagus ist derzeit nicht gegeben.

Bei n = 107 Patienten mit histologisch gesicherter Barrett-Metaplasie sowie bei n = 37 Patienten mit ösophagealem Adenokarzinom (Barrett-Karzinom) konnten n = 29 Aminosäuren im Trockenblut mittels Massenspektrometrie identifiziert und quantifiziert werden.

Bei Patienten mit Barrett-Karzinom waren die Konzentration von Histidin (p = 0,0284), Methionin (p = 0,0193), Pipecolinsäure (p = 0,0477), Threonin (p = 0,0327) und Argininosuccinat (p = 0,0093) signifikant niedriger gegenüber Patienten mit Barrett-Metaplasie. In der Subgruppenanalyse waren niedrigere Konzentrationen von Histidin (p = 0,0181), Pipecolinsäure (p = 0,0123) und Threonin (p = 0,0303) mit fortgeschritteneren Tumoren (cT3) vergesellschaftet. Betrachtet man den Lymphknotenstatus der Karzinompatienten, so zeigten Lymphknoten-positive Patienten signifikant verringerte Konzentrationen an Carnosin (p = 0,0283) und erhöhte Konzentrationen an Taurin (p = 0,0229).

Die Identifikation spezifisch veränderter Aminosäureprofile bei Barrett-Patienten könnte dazu genutzt werden, Risiko-Patienten mit Barrett-Metaplasie zu identifizieren bzw. unter den Karzinomen fortgeschrittene Stadien zu differenzieren, deren zu Grunde liegenden Mechanismen aber noch aufgeklärt werden müssen. Die Analyse von Aminosäuren im Blut ist dabei wenig invasiv und einfach durchführbar.