Z Gastroenterol 2018; 56(08): e354
DOI: 10.1055/s-0038-1669065
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskopische Befunde und Interventionen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt – Freitag, 14. September 2018, 13:35 – 15:03, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse der Koloskopie-Vorbereitung mit PEG-Ascorbat (Moviprep®) – „real world“-Daten einer prospektiven Studie

A Schatke
1   Klinikum Bogenhausen – Klinikum München GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
,
A Schneider
1   Klinikum Bogenhausen – Klinikum München GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
2   Gastro-Praxis Wiesbaden, Wiesbaden, Deutschland
,
M Gemeinhardt
1   Klinikum Bogenhausen – Klinikum München GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
3   Gastroenterologische Facharztpraxis, Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
,
F Gundling
1   Klinikum Bogenhausen – Klinikum München GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
,
W Schepp
1   Klinikum Bogenhausen – Klinikum München GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Eine optimale Darmvorbereitung ist für die Durchführung einer validen koloskopischen Untersuchung essenziell. 2 Liter-PEG + Ascorbat (Moviprep®) wird seit 2006 in Deutschland vertrieben und hat in kontrollierten Studien dem konventionellen 4-Liter-PEG-Regime vergleichbare Ergebnisse gezeigt.

Ziele:

Ziel unserer Studie war es, die Ergebnisse der Vorbereitung mit PEG-Ascorbat im klinischen Alltag zu dokumentieren. Das Präparat wurde im Split-dose-Regime mit der 1. Hälfte der Dosis am Vorabend und der 2. Hälfte am Morgen des Untersuchungstages verwendet.

Methodik:

219 Patienten wurden prospektiv im Rahmen der Routine-Vorbereitung zur Koloskopie mit Moviprep untersucht. Zielvariablen waren die Sauberkeit des Kolons (Ottawa Bowel Preparation Scale, OBPS) und mögliche Elektrolytverschiebungen durch Messung der Serumwerte für Na, K, Cl und die Osmolalität. Zudem wurde die Menge getrunkenen Moviprep® sowie zusätzlicher freier Flüssigkeit dokumentiert.

Ergebnis:

191 Patienten gingen in die per-protocol-Analyse ein (Alter median 62 Jahre (22 – 89 Jahre), 92 w/99 m). Der OBPS war bei 110 (57,6%) der Patienten 0 – 3 (exzellent), bei 41 (21,5%) 4 – 6 (gut – ausreichend) und bei 40 (20,9%) ≥7 (unzureichend). Im Median wurden 4,6 Liter Flüssigkeit (Moviprep® + freie Flüssigkeit) von den Patienten getrunken. Bei 13 Patienten wurde ein Abfall der Natrium-Konzentration um ≥5 mmol/l nach Abschluss der Vorbereitung gegenüber den Ausgangswerten dokumentiert, der höchste mit 9 mmol/l auf 129 mmol/l. Alle diese Patienten hatten mehr als 4 Liter Gesamtmenge, maximal 8,2 Liter, getrunken. Es bestand eine positive Korrelation der Trinkmenge mit dem Δ (nach vs. vor der Vorbereitung) des Serum-Natriums und der Osmolalität. Die Trinkmenge korrelierte auch moderat mit dem OBPS.

Schlussfolgerung:

Zirka 80% aller Patienten erreichten in dieser Untersuchung eine suffiziente Sauberkeit des Kolons bei der Vorbereitung zur Koloskopie mit PEG-Ascorbat. Um relevanten Elektrolytverschiebungen vorzubeugen, sollte die empfohlene Trinkmenge eingehalten werden. Ein unbefriedigendes Reinigungsergebnis nach einem Teil der Vorbereitung könnte Patienten veranlassen, mehr zusätzliche Flüssigkeit als empfohlen zu trinken. Dies führt jedoch nicht zu besseren Sauberkeitsresultaten.