Z Gastroenterol 2018; 56(08): e361-e362
DOI: 10.1055/s-0038-1669086
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskoskopische Therapie von Leckagen – Freitag, 14. September 2018, 09:35 – 10:55, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Therapie von Leckagen nach bariatrischer Operation mittels SEMS – Serie von 18 Patienten

M Kliment
1   Vivantes Klinikum Spandau, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Berlin, Deutschland
,
A Seelhoff
1   Vivantes Klinikum Spandau, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Berlin, Deutschland
,
R Pschowski
1   Vivantes Klinikum Spandau, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Berlin, Deutschland
,
O Stumpf
2   Vivantes Klinikum Spandau, Zentrum für Adipositas und metabolische Chirurgie, Berlin, Deutschland
,
F Köckerling
3   Vivantes Klinikum Spandau, Klinik für Chirurgie – Viszeral- und Gefäßchirurgie, Berlin, Deutschland
,
K Krüger
4   Vivantes Klinikum Spandau, Institut für Radiologie und interventionelle Therapie, Berlin, Deutschland
,
V Lange
2   Vivantes Klinikum Spandau, Zentrum für Adipositas und metabolische Chirurgie, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Leckagen nach bariatrischen Operationen führen zu einem signifikanten Anstieg der Morbidität und Mortalität. Die endoskopische Behandlung mit selbstexpandierenden Metall-Stents (SEMS) stellt eine minimal invasive Therapieoption dar.

Ziele:

Evaluation der Effektivität der endoskopischen Behandlung von Leckagen nach bariatrischen Operationen – Roux-en-Y-Magenbypass (RYMB) und Schlauchmagen-Operation (SG) mittels SEMS im Zeitraum 4/2011 – 10/2017 an einem high-volume Adipositaszentrum.

Methodik:

Retrospektive Analyse der prospektiv erhobenen Daten bei Patienten mit einer Leckage nach bariatrischer Operation. Als erfolgreiche endoskopische Therapie wurde die radiologisch nachgewiesene Abdichtung nach SEMS-Extraktion definiert. Die Komplikation der endoskopischen Therapie war jede Veränderung des klinischen Zustandes des Patienten, die eine endoskopische oder chirurgische Behandlung erforderte.

Ergebnis:

Die Studiengruppe besteht aus 18 Patienten (Durchschnittsalter ± SD: 44,5 ± 7,78 Jahre, Frauen 66,67%) mit Leckage nach bariatrischer Operation (RYMB: 10, SG: 8), die in einem Zeitraum von 6,5 Jahren bei insgesamt 4147 operierten Patienten (0,43%) endoskopisch mittels SEMS behandelt wurden. Insgesamt wurden 22 komplett beschichtete SEMS angelegt. Der technische Erfolg der SEMS-Anlage war 100%. Der mittlere Zeitraum (± SD) zwischen der bariatrischen Operation und SEMS-Anlage war 12,6 (± 6,5) Tage. Das mittlere Intervall (± SD) der SEMS-Therapie betrug 35,3 (± 11,5) Tage. Insgesamt bei 16 (88,9%) Patienten wurde auch eine Drainage eingelegt (chirurgisch: 11, perkutan: 5). Zusätzlich zur SEMS-Therapie wurde bei sechs (33,3%) Patienten auch eine andere endoskopische Therapie durchgeführt (Ballon-Dilatation von Stenose: 3, Fibrinkleber-Instillation: 2, Clips: 1, Einlage von Doppel-Pigtail-Stent: 2). Die endoskopische Therapie war erfolgreich bei 17 (94,4%) Patienten. Die Komplikationen traten bei 14 (77,8%) Patienten auf, wobei die SEMS-Dislokation eine häufigste Komplikation darstellte (61,1%).

Schlussfolgerung:

Die endoskopische Behandlung von Leckagen nach bariatrischer Operation an einem high-volume Adipositaszentrum mit SEMS stellt eine hocheffektive Therapie dar. Bei hoher Dislokationsrate der SEMS besteht der Bedarf an weitere Entwicklung von Leckage-SEMS.