Z Gastroenterol 2018; 56(08): e370-e371
DOI: 10.1055/s-0038-1669111
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
ESD: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 12:30 – 13:42, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Barrettkarzinom – Einfluss des vorbehandelten Barrett auf die R0-Resektionsrate nach ESD

C Fleischmann
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
A Probst
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
H Messmann
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Diagnose eines Barrettösophagus mit Dysplasien zieht für Patienten je nach Dysplasiegrad therapeutische Konsequenzen nach sich, beispielsweise eine Radiofrequenzablation, APC-Therapie, oder EMR. Wird dann im Rahmen der Kontrolluntersuchung ein endoskopisch therapierbares Barrettkarzinom (> 15 mm oder V.a. Submukosainfiltration) diagnostiziert, ist die Behandlungsmethode der Wahl eine endoskopische Submukosadissketion.

Ziele:

Ziel der Auswertung ist es, den Einfluss einer Vortherapie auf die R0-Resektionsrate für das Barrettkarzinom zu evaluieren. Damit soll gezeigt werden, ob trotz Vorbehandlung eine endoskopische Submukosadissektion als Therapieoption in Erwägung zu ziehen ist.

Methodik:

Retrospektiv ausgewertet wurden 254 Patienten, welche im Zeitraum von 2008 bis Anfang 2018 aufgrund eines Barrettkarzinomes mittels endoskopischer Submukosadissektion behandelt wurden. Davon waren 24 Patienten vorbehandelt, 12 Patienten mittels EMR, 6 Patienten via ESD, 2 Patienten hatten eine Vortherapie durch EMR+RFA oder APC erhalten, 1 Patient hatte sich vorher einer Radiochemotherapie unterzogen, und bei 1 weiterem Patienten lag ein Zustand nach Verätzung des Ösophagus sowie Radiochemotherapie vor.

Ergebnis:

Bei den nicht vortherapierten Patienten (n = 230) konnte eine R0-Resektionsrate von 80,9% erreicht werden. Im Vergleich dazu wurde bei den vorbehandelten Patienten eine R0-Rate von insgesamt 70,8% erreicht. Je nach Vorbehandlungsart schlüsselte sich die R0-Rate wie folgt auf:

Tab. 1:

R0-Rate nach Methode der Vortherapie

Methode der Vortherapie

RO-Rate

EMR

10/12 (83,3%)

ESD

3/6 (50%)

EMR+RFA/APC

2/2 (100%)

OP

1/2 (50%)

RTCTx

1/1 (100%)

Verätzung + RTCTx

0/1 (0%)

Gesamt

17/24 (70,8%)

Schlussfolgerung:

Insgesamt konnte durch die Datenauswertung gezeigt werden, dass eine vorbehandelte Barrett-neoplasie (EMR/ESD+/-APC/RFA) bei geplanter endoskopischer Submukosadissektion eines Barrettkarzinomes eine niedrigere R0-Rate als für eine unbehandelte Barrettneoplasie nach sich zieht. Eine vorausgegangene Vorbehandlung schließt die Durchführung einer ESD nicht aus, ist jedoch mit einer schlechteren R0-Rate verbunden.