Z Gastroenterol 2018; 56(08): e376-e377
DOI: 10.1055/s-0038-1669127
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Vollwandresektion: FTRD und Rendevous – Donnerstag, 13. September 2018, 10:55 – 12:23, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laparoskopisch-endoskopische Rendezvous-Verfahren in der Behandlung von großen Polypen und kleinen Carcinomen des Colons

D Ockert
1   Krankenhaus d. Barmh. Brüder Trier, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Trier, Deutschland
,
M Knoll
2   Krankenhaus d. Barmh. Brüder Trier, Innere Medizin 1, Trier, Deutschland
,
S Franzen
1   Krankenhaus d. Barmh. Brüder Trier, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Trier, Deutschland
,
C Schuh
1   Krankenhaus d. Barmh. Brüder Trier, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Trier, Deutschland
,
C Kölbel
2   Krankenhaus d. Barmh. Brüder Trier, Innere Medizin 1, Trier, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Durch die Vorsorgecoloskopie werden immer wieder größere Polypen detektiert, die schwierig oder technisch unmöglich endoskopisch abtragbar sind. Ein kombiniertes endoskopisch-laparoskopisches Vorgehen erweitert die Möglichkeiten der invasiven Endoskopie und kann gegebenenfalls entstandene Komplikationen therapieren.

Material und Methode:

Im Zeitraum zwischen 09/2012 und 03/2018 behandelten wir 63 Patienten, die uns von niedergelassenen Kollegen zur endoskopischen Polypabtragung oder zur laparoskopischen Colonresektion eingewiesen wurden wegen technisch schwieriger endoskopischer Resektion.

Alle Patienten wurden laparoskopiert und gleichzeitig coloskopiert. Das Colon wurde laparoskopisch mobilisiert und der Tumor endoskopisch eingestellt. Die Entscheidung, ob eine Resektion oder eine endoskopische Abtragung durchgeführt werden sollte, wurde gemeinsam getroffen.

Ergebnisse:

Bei 38/63 Patienten war keine Darmresektion geplant. Bei 33 Patienten konnte der Tumor erfolgreich endoskopisch abgetragen werden (87%). Bei 25 Patienten wurde eine laparoskopische Resektion mit endoskopischer Unterstützung vorgenommen. Bei den 33 endoskopischen Abtragungen musste bei 4 Patienten eine Übernähung vorgenommen werden (4/33 = 10,5%). Histologisch zeigte sich bei 2/38 Patienten ein Adenocarcinom im Resektat. Beide Patienten wurden einer laparoskopischen Resektion zugeführt (2 x pT1 sm3 N0 M0). Die histologisch bestätigte R0-Resektion gelang bei 77% der Patienten. Die in piecemeal-Technik abgetragenen Polypen wurden als R1 gewertet.

Wir beobachteten 2 Komplikationen: eine Blutung, eine zweizeitige Perforation.

Zusammenfassung:

Das kombinierte endoskopisch-laparoskopische Vorgehen ermöglicht eine Erweiterung des Resektionsausmaßes bei der Endoskopie. Zum einen können Polypen, die hinter eine Falte liegen, durch chirurgische Präparation so platziert werden, dass sie endoskopisch abtragbar werden, zum anderen kann der Endoskopiker durch Einsaugen der Colonwand deutlich größere Befunde durch eine Vollwandresektion entfernen. Durch Schlingenabtragung entstandene Komplikationen können direkt übernäht werden. Für den Patienten ist dieses Verfahren ein Gewinn, da Übertherapien durch Resektionen vermieden werden.