Z Gastroenterol 2018; 56(08): e379
DOI: 10.1055/s-0038-1669135
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
„Neue Methoden und Aspekte in der Viszeralmedizin“ – Freitag, 14. September 2018, 16:00 – 16:56, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patientenklientel und durchgeführte Prozeduren mit dem Senhance Telerobotic System im klinischen Alltag – erste Daten des TRUST-Registers

F Willeke
1   St. Marien-Krankenhaus, Chirurgie, Siegen, Deutschland
,
H Sälzer
1   St. Marien-Krankenhaus, Chirurgie, Siegen, Deutschland
,
T Kottmann
2   CRO Dr. Kottmann, Hamm, Deutschland
,
D Stephan
1   St. Marien-Krankenhaus, Chirurgie, Siegen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Einführung eines neuen Systems für die robotisch assistierte laparoskopische Chirurgie stellt Fragen der Patientensicherheit in das primäre zentrale Interesse. Nach Einführung des Senhance Telerobotic Systems 2017 wurde daher das TRUST Register (TransEnterix Europäische Patienten-Registerstudie für robotisch unterstützte chirurgische Eingriffe in der Urologie, Bauchchirurgie, Brustraum-Chirurgie und Gynäkologie) initiiert, mit dem konsekutiv alle durchgeführten Ops mit dem Senhance-System erfasst werden sollen.

Ziele:

Evaluierung der ersten Erfahrungen zur Patientensicherheit und operativen Verläufen bei Operationen mit dem Senhance-System.

Methodik:

Von 03/17 – 11/17 wurden in einer Institution alle durchgeführten viszeralchirurgischen Operationen mit dem neu installierten Senhance-Roboter dokumentiert, sofern Patientenzustimmung vorlag.

Ergebnis:

In den ersten 9 Monaten wurden 66 Patienten (58,7 ± 14,3 Jahre, 80,0% männlich) mit elektiven OPs in die Studie eingeschlossen. 78,1% (n = 50) der Patienten hatten mindestens eine relevante Vorerkrankung (69,7% kardiovaskuläre Erkrankungen, 12,1% COPD, 6,1% Niereninsuffizienz, 9,1% GERD, 45,5% andere Erkrankungen). Bei 65,6% der Patienten war eine abdominale Vor-OP (57,6% offene OPs) bekannt.

Die häufigsten durchgeführten Prozeduren waren Hernien-OPs (60,0% unilateral, 9,2% bilateral, 7,7% ventral), Implantation eines Stimulators des unteren Ösophagussphinkters (6,2%) und Fundoplicationes (6,2%); sonstige Prozeduren betrugen 10,7%.

95,1% der Prozeduren konnten effektiv mit dem Robotersystem beendet werden. Bis zur Entlassung ist bei 4,6% der Patienten (n = 3) ein unerwünschtes Ereignis aufgetreten, schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden dagegen nicht beobachtet. Die Entlassung der Patienten erfolgte im Median nach 1,6 (Mittelwert 3,8 ± 5,5) Tagen.

Schlussfolgerung:

Erste Erfahrungen mit dem Senhance-System zeigen eine gute Anwendung im klinischen Alltag. Obwohl 4/5 der Patienten Vorerkrankungen und 2/3 eine abdominelle Vor-OP hatten, wurde kein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis beobachtet. Insgesamt zeigen die ersten Erfahrungen eine sichere Anwendung des Senhance-Systems in der Viszeralchirurgie.